Donnerstag, 27. September 2012

Shitrope

Ich schreibe jetzt zwar über den Dienstag, aber mittlerweile ist es 22:00 Uhr am Mittwoch und so entschuldige ich mich schon jetzt für alle Fehler oder Lücken in der Erzählung. Eins aber noch vorweg: es scheint die Kotzerei in unserer Mannschaft um zu gehen, denn nachdem Jule so vorbildhaft damit angefangen hatte, war auch Nisi gestern (also am Montag) in den Genuss gekommen, sie hatten sich aber scheinbar beide erholt, denn schon am Morgen darauf sitzen beide wieder im Bus.
Es ist also Dienstag. Und zwar früh an einem verregneten Morgen, was den Tag nicht gerade besser beginnen lässt.
Es folgt die morgendliche Routine und ich bin fast schon ein bisschen enttäuscht, dass heute nichts spannendes passiert. Leider ist auch den Rest des Tages nichts spannendes passiert.
Heute steht der Besuch der HMS (diese Abkürzung steht übrigens für his/her majestys ship) Victory an, und dort geht es dann auch gleich morgens hin. Erst dürfen wir uns 10 Minuten das Museum zur Navy und zur Schifffahrt im Allgemeinen anschauen, wobei wir ein Knotenspiel, eine Parkbank, wieder ohne Park, und eine ganze Etage voller echten Galionsfiguren entdecken und dran vorbei wandern. Als wir uns dann alle wieder eingefunden haben, stapfen wie im trauten Nieselregen zum riesigen Schlachtschiff im nahe gelegenen Hafen. Es ist ein eindrucksvoller Ozeanriese, orange und schwarz bemalt und 5 Decks hoch, was wir aber erstmal nur von außen betrachten dürfen, da der erste Teil unserer Gruppe bereits auf dem Schiff ist und von einem Guide eine Tourführung erhält. Wir bekommen zwei deutsche Infoheftchen in die Gruppe geworfen, die dann jeder der will mal in die Hand gedrückt bekommt und dann dürfen wir endlich rein.
Es war sehr schön von außen, keine Frage, aber von innen ist es die Hölle! Für große, und auch normal gewachsene Menschen, ist es durch die niedrigen Decken eine Tortur, es ist dunkel und es mieft nach modrigem Holz und Jahre altem Zeug. Die meisten Decks sehen gleich aus, doch einige Highlights wie die Capitänskabine sind echt hübsch anzusehen. Ich weiß nicht, ob dem wirklich so ist, aber ich bin fast zu 100% überzeugt, dass die in Fluch der Karibik irgendwie mit dem Platz da drin getrixt haben. Naja, wie dem auch sei. Am Ende der Wanderung übers Schiff erwerbe ich ein Mitbringsel für jeden aus der Familie und als wir aus der Tür treten muss ich diese direkt in Sicherheit bringen, es schüttet nämlich wie aus Eimern.
Im Museum vom Anfang befindet sich ein kleiner Saal, in dem man sich einen Film über die Schlacht bei Trafalgar anschauen kann, wofür Jojo und ich uns einfach entscheiden um dem Regen aus dem Weg zu gehen. Weil wir so unheimlich beliebt sind, gesellen sich auch Liz und Jule zu uns und nach kurzer Wartezeit vor dem Saal darf unsere Gruppe von 10 Mann dann auch da rein. Zu dieser Gruppe gehören 75% der Lehrer sprich Frau Waldt, Frau Berger, Frau Lamm und leider auch Frau Schenk. 'Warum leider?' werden sie sich jetzt vielleicht fragen. Ich sage leider, weil sie die Angewohnheit hat, mit und auf englisch zu sprechen, sobald Engländer anwesend sind, ich glaube, damit will sie zeigen, dass sie es voll drauf hat, schließlich ist sie ja Englischlehrerin, da sollten so Dinge wie "Silence!" und "Over Here please!" ja drin sein. Das eigentlich schlimme daran ist aber ihre Aussprache. Ungefähr so schlimm wie Mannis, nur noch peinlicher, weil sie nicht englisch mit und sprechen müsste, und weil ich die Tatsache, dass sie das 'th' wie ein s ausspricht für eine Englischlehrerin ein bisschen schwach finde. So sitzen wir also, blamiert vor der Frau an den Tresen, auf den zwei Bänken und sehen uns den Film an. Anschließend geht es dann in zwei weitere Räume, mit Wachsfiguren und einem 3D-Modell des Schlachtplans, in denen uns auch nochmal durch Lautsprecher Auskunft gegeben wird.
Dann sind wir durch, was ich eigentlich schade finde, weil mir das echt gefallen hat, und haben immernoch eine gute halbe Stunde bis der Bus abfährt. Gerade als wir schon befürchten, wir müssten kulturell interessiert durch die Stadt laufen, wirft sich ein weiterer Souvenirshop vor unsere Füße und wir können nicht anders, als sein Flehen zu erhören. Wir kaufen dort dann auch tatsächlich etwas und sitzen dann geldtechnisch erleichtert wieder im Bus, der uns zur Schule bringt. Jop, ganz genau, heute ist der Plan nämlich umgedreht und so haben wir jetzt noch bis um 17:00 Schule. Wir kommen in Ians Raum, kein Ian in Sicht. Zum Stundenbeginn taucht er dann aber glücklicherweise auf und wir fangen wie gewohnt an. Er ist empört über die Tatsache, dass wir das Schiff langweilig fanden und beginnt daraufhin gleich, uns viel über das Schiff zu erzählen, was den Ausflug ungefähr 100 Mal spannender gemacht hätte. Als er von den Toilettengängen erzählt, insbesondere von dem Seil, dass als Papierersatz verwendet wurde, entsteht die heutige Überschrift. Gerade als er den Satz "Und dieses Seil für...naja, ihr wisst schon Shit, nennt man-", unterbricht ihn Liz mit "Shitrope!" es wird gelacht und wir werden aufgeklärt, dass es leider nicht Shitrope sondern Towrug heißt und uns wird auch erzählt, wieso man heute sagt, dass man die Katze aus dem Sack lässt und vieles, vieles mehr (bitte googlen oder bei Interessen einfach in einem Kommi die Geschichten anfragen, die er uns erzählt hat, dann gibts dazu nen extra Post).
Außerdem lernen wir das Lied 'London's burning' und die zwei letzten Zungenbrecher unserer Reise. Das Highlight der Schule ist aber mit Sicherheit die Ballondebatte. Die Grundidee ist folgende: man bildet Teams (in unserem Fall 5) und jedes Team stellt eine berühmte Persönlichkeit vor. Diese Persönlichkeiten sitzen nun alle in einem löchrigen Heißluftballon (bitte fragen die mich nicht, wie Obama, Sophie Scholl und das Baby von George Clooney in einen Heißluftballon kommen!) und am Ende jeder Ründe wird durch alle Mitspieler eine Person aus dem Ballon gewählt. Das Ziel einer jeden Gruppe ist es, Argumente für seinen Charakter als einzigen Überlebenden zu präsentieren und die anderen dann zu überzeugen, und das alles auf englisch.
Wir wählen Barak Obama, und als die erste Gruppe voller Stolz ihre Persönlichkeit Barak Obama vorstellt müssen wir auf Plan B umsteigen: Herr Vettin, unseren Physiklehrer. Wen wundert es, dass wir in der ersten Ründe aus dem Ballon geworfen werden?Mich jedenfalls nicht wirklich.
Als Jojo, Liz und ich dann in der 2. Pause draußen stehen und Ians Auto bewundern, sind wir nicht unauffällig genug und er kommt zu uns. Verstehen sie mich nicht falsch, ich mag ihn, aber 20 Minuten lang ein Gespräch über Autos zu führen...nah ich weiß nicht. Es entpuppt sich aber als ganz witzig, besonders als er uns dann anbietet, und doch mal rein zu setzten. Die Pause geht also sehr schnell vorbei und wir Voten ein letzten Mal. Obama gewinnt, und wir ärgern uns schwarz. Haha!
Dann geht es nach Hause und uns wird zur Abwechslung mal direkt die Tür aufgemacht. Nach 15 Minuten in unserem Zimmer gibt es dann Essen, etwas, worauf ich mich schon die ganze Zeit freue. Es gibt englische Würstchen mit Kartoffeln (aus der Tüte, aber ohne Minze :D), Karotten und Brokkoli. Klasse, ich mag vegitarisches Essen ja sehr und so tausche ich meine Ih-ba-ba-Würstchen gegen Kiberlys Brokkoli, denn sie scheint zwar genauso mekelig wie ich, aber einfach anders gepolt zu sein.
Dann gehen wir wieder hoch und machen uns einen shönen Abend. Halt so wie immer.
Jetzt liegt Liz in meinem Schoß und schläft seelig, ich weiß nicht, wie sie dort hinkommt.

Liebe Grüße an euch Zuhause! Bald hat Berlin mich wieder, so auch seine Einwohner :D
Specialgruß: Du! Danke fürs Lesen und wenn's mal passt einfach mal einen netten Kommentar dalassen! Danke dir, random Leser!

Dienstag, 25. September 2012

Gegenregen

Der Montag beginnt ähnlich wie in Deutschland, nur schlimmer.
Wir werden liebevoll von Kimberly und Charlotte geweckt, Liz scheint aber schon länger wach zu sein als ich, denn ich schnappe schon etwas auf von "dachten ihr müsstet später kommen", und "hätten euch sonst früher geweckt", auf. Auch die Uhrzeit wird erwähnt: 7:38 Uhr. Jetzt, meine lieben Leser, bin ich richtig wach! Es ist 7:38, wir mussten bereits um 7:35 an der Haltestelle sein. Mein kluger Holmes-Verstand schlussfolgert, dass es nur eine plausible Erklärung für diesen Umstand gibt: WIR HABEN VERSCHLAFEN! Plötzlich tauchen Bilder von uns in meinen Kopf auf, wie wir uns angrinsen, als Liz den Wecker ausmacht und eine Stimme in meinem Kopf kommentiert diese Szene mit "Ihr hattet noch 5 Minuten".
Ich ärgere mich über mich selbst, aber besonders über die Tatsache, dass es unseren Gasteltern nicht aufgefallen wäre und ist, bin aber mittlerweile bereits in Klamotten und auf dem Weg in die Küche, um das Lunchpaket zu holen. Ich packe es nicht in den Rucksack und schließe meine Jacke nur provisorisch, dann rennen Liz und ich aus der Tür. Wir werden vom Guss unseres Lebens empfangen und rennen bereits auf den ersten 100 Metern mit nassen Hosen an diversen tiefen Pfützen vorbei. Liz meint, es riecht nach Meer, ich sage ihr, dass sie sich nicht wundern soll, schließlich entstehe ja gerade ein neues.
Wir kommen keuchend vor dem Bus zum Stehen, gnadenvoller Weise hat Manni auf uns gewartet und wir sind nur 7 Minuten zu spät. Unsere Lehrerinnen und Manni scheinen nicht aufgebracht, wir lassen ihnen aber auch keine Zeit, sauer zu werden, denn wir entschuldigen uns überschwänglich und stapfen dann mit leisen Geräuschen zu unseren Plätzen. Ich flüstere Bruno zu:"Wir hatten Gegenregen."
Jule und Nisi steigen ein und beschweren sich, dass sie 20 Minuten warten mussten. Wir gestehen die Schuld an 7 davon ein, werden böse angeschaut und dann unterhalten wir uns cheerfully über dies und das.
Wir haben keinen Guide und müssen uns deshalb mit Manni zufrieden geben, was uns allen gehörig auf den Geist geht. Er ist laut, und wird nicht dafür bezahlt uns Dinge über diverse Kirchen zu erzählen, außerdem ist seine englische Aussprache so schlecht, dass mein Gehirn bei jedem Städtenamen schockgefrostet wird.
Als wir dann nach 1.5 Stunden gnadenvoll nach draußen entlassen werden, befinden wir uns an der Küste von Portland. Wir haben 10 Minuten an einem windigen Abhang, wovon 5 für die Pinkelpause meiner drei Mädels draufgeht. Als wir dann endlich aus dem windgeschützten Häuschen treten, werden wir fast weggeblasen. Es ist so windig, dass man sich teilweise in den Wind legen kann und wir erklimmen eine Anhöhe, die zum Rand der Klippe führt. Ein stetiger Sprühregen der Monsterwellen lässt meine Lippen salzig schmecken und das Leben ist schön, auch wenn ich momentan nichts höre, wegen des Windes. Wir machen einige peinliche Gruppen-Hopsefotos, und dann müssen wir auch schon wieder in den Bus.
Ich sehe, gelinde gesagt, richtig scheiße aus, aus zwei Gründen: erstens hatte ich heute morgen keine Zeit mir irgendwann die Haare zu kämmen und zweitens hat der Wind mir gerade jeglichen Anflug von Ordnung aus den Haaren gepustet und so sitze ich jetzt Mop-like auf meinem Sitz. Als Fritzi (ein Mädchen zwei Reihen schräg vor uns) mir dann eine Bürste anbietet, nehme ich sie dankbar an und kämpfe mich den Rest der Fahrt durch den Urwald auf meinem Kopf.
Der nächste Halt ist an einer weiteren Klippe, diesmal aber ohne Orkan, es entsteht ein Gruppenfoto mit den olympischen Ringen und dann geht es zacki zacki auch schon weiter. Schließlich ist das hier keine Sightseeingtour! Wir steigen noch einmal am größten Naturdeich in ganz England aus, er besteht aus großen Kieselsteinen und endet direkt im Wasser, doch so nah dürfen natürlich nicht ran. Wir singen eine Ründe 'I believe I can fly' gegen den Wind und schon scheucht uns Tom (der Guide des anderen Busses) wieder in den unseren. Unser nächstes Ziel heißt Winchester und ist die erste heutige Stadt, die wir uns ansehen werden. Nach einiger Fahrt kommen wir dann doch dort an, und ich bin ein bisschen enttäuscht. Uns wurde gesagt, hier wäre der beste Ort in den ganzen 2 Wochen um gute Fish and Chips zu essen, da hatte ich doch einen hübschen englischen Ort am Meer mit kleinen Cottages und freundlichen Menschen vor Augen. Bekommen tun wir einen ein bisschen verkommenen, leergefegten Ort, durch den der Wind pfeift. Man muss allerdings zur Verteidigung sagen, dass es bereits Mitte September, also ganz bestimmt keine Touristensaison, mehr ist.
Wir steigen also aus dem Bus und sammeln uns zwecks Führung zum Fish and Chips Laden vor einem der anderen Busse. Die, die keine Lust auf britisches fast Food haben, gehen ihrer Wege, und als uns gesagt wird, dass wir ganze 2 Stunden in diesem Ort haben, beschließen wir, mit dem eigentlichen Essen auch noch zu warten, bis unsere Schule den Laden wieder geräumt hat, wie folgen aber trotzdem der Gruppe, einfach um zu sehen, wo wir dann später hin müssen. Als Tom vor einem nobel aussehendem Laden namens "Fish'n'Fritz" zum stehen kommt, dreht unser Quartett wieder um, wir haben es ja jetzt gesehen, und wir machen uns auf den Weg zu Fußgängerzone, welche eine Querstraße von hier ist. Wir setzen uns in ein Café, Liz bestellt sich eine heiße Schokolade (der Drang scheint sich von gestern angestaut zu haben) und Nisi kauft sich einen cuppa und ein Baconsandwich. Ich erwähnte ja bereits Nisis Esstempo, weshalb ich denke, sie können sich nur zu gut vorstellen, dass wir eine geschlagene Stunde dort sitzen, bevor sie dann den letzten Bissen genüsslich verzehrt hat. Es ist ein gemütliches kleines Café mit großer Fensterfront und all Day Breakfast, was mir sowieso schon sympathisch erschien, aber eine Stunde hätte es echt nicht sein müssen. Ein gutes hat ihre genießerische Art allerdings, denn so sitzen wir immerhin die Hälfte der Zeit im windstillen und können uns gepflegt unterhalten.
Es stellt sich heraus, dass ich die einzige bin, die hier Fish and Chips essen will, Nisi ist voll, beziehungsweise hat gerade etwas gegessen, denn bei ihr bin ich mir nicht sicher, ob sie überhaupt jemals wirklich satt sein kann, Liz liegt der Schreck vom ersten Mal Fish and Chips essen und Jule ist übel von der Busfahrt. Also gehen wir fix mein Essen kaufen, natürlich als Takeaway, und finden uns erneut auf der Fußgängerzone an einem niedlichen Souvenirshop wieder. Ich finde etwas für meine Mami und und Liz einen weiteren Anhänger für ihre Kette, wobei ich während all dieser Zeit den Laden in den Duft von frittiertem Fisch hülle.
Die Fußgängerzone hat ausgedehnt doch die Zeit scheint sich dafür verdoppelt zu haben, und wir sind plötzlich ganz normale Teenager mit zu viel Freizeit.
Wir laufen einfach wieder an den Strand, fest entschlossen, dort auf den Bus zu warten, doch dank des Windes wird der kleine Rest meines Essens sandig und unsere Augen auch. Wir rücken in den Windschatten einer Strandbude und sitzen dort, völlig unbequem aber damit beschäftigt nicht eingesandet zu werden, eine ganze Weile herum.
Als es dann noch 15 Minuten bis zur Departure sind, trotten wir langsam an die Stelle zurück an die Manni uns damals absetzte. Jaja, damals vor 2 Stunden, als wir noch jung und unbedarft waren...
Als er dann endlich kommt, bin ich genauso froh wieder da drin zu sein, wie vorhin da raus zu sein. Wir fahren als noch ein Stück und Jule ist jetzt leider so schlecht, dass sie zur Wanderung an der Steilküste nicht mitkommt, sondern im Bus bleibt. Es ist ein mühsamer Abstieg ins Tal hinein, aber die Aussicht entschädigt für nahezu alles. Wir haben natürlich viel Spaß und lachen, aber als wir dann letztendlich im Tal ankommen, merken wir, wie ein solcher Abstiegswinkel auf die Knie geht und müssen und erstmal wie alte Damen auf den nächstbesten Stein fallen lassen. Wir sind halt auch nicht mehr die jüngsten!
Umso erleichterter sind wir dann, als wir den Bus sehen, weil er gekommen ist, um uns abzuholen. Kein Hochwandern mehr...Schade eigentlich.
Jule hat sich wohl übergeben, und ich bin froh, dass ich davon durch ihre Erzählungen erfahre und nicht live dabei war. Ich hab sie lieb, aber das sieht man trotzdem nicht gerne. Wir bedauern sie also alle einmal kräftig und dann geht es wieder ab nach Hause.
Cut auf die Szene danach. Wir laufen glücklich unsere Straße entlang, denn heute gibt es für und keine Schule mehr. Es steht kein Auto in der Auffahrt und so setzen wir uns wie gewohnt in selbige und harren der Suttons die da kommen. Es vergehen 10 Minuten und wir beginnen mit ich sehe was, was du nicht siehst. Es vergehen 20 Minuten und Kimberly und Charlotte kommen. Es vergehen 30 Minuten und mittlerweile bin ich gespannt, ob sie überhaupt noch am Leben sind. Es vergehen 40 Minuten und mittlerweile bin ich mir sicher, falls sie noch am Leben sind, werde ich das ändern. Gerade als ich mir einen besonders ablenkenden Gedanken gesucht habe, biegt er in die Einfahrt ein und steigt aus dem Wagen. "Hi." sagt er und schließt uns die Tür auf. Nur ein Hi?! Kein 'Oh mein Gott, es tut mir ja so leid', ein 'musstet ihr lange warten?' oder wenigstens ein 'Na dann kommt mal mit rein.' Nur ein verfluchtes Hi! Ich starre seinen Rücken an, auf dass er dort schwere Verbrennungen erleidet.
Es gibt Fisch überbacken mit Kartoffelbrei und dazu Erbsen, was ich mit großen Augen begucke, denn wir hatten ja kein Frühstück. Als Kimberly dann auch noch das Gesicht verzieht und uns ihren Fisch anbietet, strahlen Liz und ich förmlich. Ihre Portion wird also schwesterlich geteilt und dann essen wir in Seelenruhe alles auf.
Daren bekommt von mir heute kein 'good Night!' denn Ich wünsche ihm einfach nicht, dass er eine gute Nacht hat. Ich Wünsche ihm Bettwanzen, und bevor ich ihm das sage, schweige ich lieber ganz.
Nun liegen wir hier und Liz pennt lautstark neben mir, während ich die letzten Zeilen schreibe.

Liebe Grüße an alle Daheimgebliebenen! Ich hoffe Berlin steht noch einigermaßen.
Specialgruß: Chenoa! Ich Drücke dich ganz doll und hoffe, dein zweiter Wackelzahn ist auch schon bei der Zahnfee im Regal! Ich hab dich lieb und vermisse dich, deine Janni *Umarmung*

Hot Chocolate

Als wir aus unserem tiefen, traumlosen Schlaf erwachen ist es 11:45 Uhr, aber bis zum Frühstück/Brunch um 12:30 Uhr haben wir noch ein bisschen Zeit.
Da heute unser freier Tag ist, haben wir uns gestern mit Jule,Nisi, Bruno und Jonas verabredet um bei Tesco shoppen zu gehen, deshalb machen wir uns zur Abwechslung mal vor dem Frühstück fertig.
Wir werden mit 15 Minuten Verspätung gerufen, was mich unter normalen Umständen nicht stören würde, aber wer kann hier bitte von normal reden?
Wir kommen in die Küche und ich blicke auf ein wunderhübsch angerichtetes englisches Frühstück. Es ist die einfache Ausführung mit gebackenen Bohnen (weiße Bohnen in Tomatensauce), Spiegelei, englischen Würstchen, Bacon und Toast. Einer der Toasts hat sich geopfert und sich wagemutig unter die Bohnen geworfen. Er wird in Würde am Tellerrand bestattet. Das Spiegelei überlasse ich Liz, denn es ist noch halb lebendig, natürlich nur im Tausch mit dem nicht gewollten Bacon und Toast Nummer 2 ist durch die Eipampe leider auch ungenießbar. Die Würstchen sind bekanntermaßen brechreizerregend, Liz findet sie allerdings in Ordnung. Das Highlight ist der Bacon, er ist richtig lecker und als ich die 4 Scheiben, die ich dank des Tausches nun habe, gegessen habe, kann ich sowieso nichts anderes mehr essen. Ich werde von Geshirrgeräuschen neben mir aus der Futtertrance aufgeschreckt. Liz bringt es doch tatsächlich fertig, nach zwei Spiegeleiern, zwei Würstchen und einem Toast noch eine komplette Schüssel Lion Cereals zu essen. An dieser Stelle nochmal mein hoher Respekt gegenüber dieses Magens.
Wir stehen auf und machen uns fix zum Rausgehen fertig, denn wir haben eigentlich keine Zeit mehr. Ich bin froh, eine gute Regenjacke zu besitzen, denn als wir aus der Tür treten, werden wir vom englischen Wetter empfangen. Ich setze resigniert meine Kaputze auf und wir stapfen los. Ernsthaft? Denke ich mir, ein freier Tag von 11 und es regnet junge Hunde vom Himmel! Naja, diese Reise scheint mir viele erzählenswürdige Erlebnisse bescheren zu wollen und bis jetzt hat sie mich nicht enttäuscht.
Jule ruft Liz an und nach kurzer Lagebeschreibung treffen wir die vier anderen dann. Sie sind durchgeweicht und wir beschließen auf dem schnellsten Weg zu Tesco zu schwimmen..ähh zu gehen.
Es ist trotzdem ein ganz schöner Fußmarsch und als wir am Megastore (ich würde ihn eher Hyperstore nennen) ankommen, hat der Regen ein wenig nachgelassen.
Ich kenne ja einige Supermärkte in England und ich bilde mir ein, einen ganz guten Überblick über diese Problematik zu haben, doch dass, was uns dort erwartet ist einfach gigantisch! Es ist ein Supermarkt größer als der Real im Ringcenter und das zweietagig! Wir befinden uns im Erdgeschoss und beschließen aus Zeitgründen die zweite Etage auszulassen. Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass es hier nicht unüblich ist, dass Supermärkte hier auch Sonntags geöffnet haben, so ist dieser Tesco jeden Sonntag bis um 4:00 pm zugänglich. Wir kommen an Haushaltsgeräten, Küchenutensilien, Spielwaren, Kosmetikartikeln, Medikamenten, Souvenirs und natürlich den normalen Alltagsdingen wie Molkereiprodukte, Obst, Gemüse, Fleisch, Süßwaren, Tee und Kaffee und vielem mehr vorbei. Ich kaufe zwei Tafeln Schokolade, eine zum gleich vernichten und eine zum Mitbringen, und eine Flasche mit kritschesüßer Apfelschorle, die ich erstmal mit Wasser verdünnen muss. Als wir nach einer 3/4 Stunde dann alles gesehen und gekauft haben, suchen wir wegen des anhaltenden Regens das markteigene Café auf. Dort kaufen Jule und Jonas sich einen ungenießbaren Erbeerschaum und Nisi kauft sich einen Brownie und ein einzelnes Babybell aus dem "Selbst-Aussuch-Kindermenü-Ständer".
Wir setzen uns und erzählen uns gegenseitig die herrlichsten Anekdoten, wobei immer mal das englische Essen rumgereicht wird, einfach weil es so eklig ist.
Um 4:00 Uhr spricht uns dann ein Angestellter an und entschuldigt sich für die Tatsache, dass wir Schafsköpfe nicht gemerkt haben, dass der Laden gerade zu macht. Wir nehmen diese aufrichtige Entschuldigung an und hoffen, er hat fürs nächste Mal was draus gelernt.
Es regnet nicht mehr ganz so stark und wir machen uns durch einen kleinen Wald auf den Weg zu Nisi und Jule nach Hause. Vor der Tür verabschieden wir uns dann von Bruno und Jonas und gehen in das gemütlich aussehende Haus. Wir werden von Sue, ihrer etwas älteren Gast...omi begrüßt und sie nimmt uns die durchweichten Jacken ab. Als wir in das Zimmer der beiden gehen habe ich schon ungefähr 4 Pläne geschmiedet, wie wir einfach dort mit einziehen können. Nach einer ganzen Weile sind wir dann Ideenlos und gehen runter, eigentlich ohne wirklichen Plan. Wir kommen an der Küche vorbei und Sue bietet uns was zu trinken an und sagt uns, dass wir uns schonmal ins Wohnzimmer platzieren sollen. Sie bringt die Gläser und ich bin nahezu gerührt. Wieso wir nicht?! Wieso? Als sie Liz und mir dann auch noch ein Stück selbstgemachten Kuchen vor die Nase stellt, bin ich wirklich niedergeschlagen.
Um 6 gibt es dort Essen und da wir nicht mit eingeplant sind, setzen wir uns einfach so mit an den Tisch. Wir führen ein Gespräch mit Sue, und sie regt sich gebührend über das Verhalten unserer Gasteltern auf. Wir reden über dies und das, und da Nisi eine wahnsinnig langsame Esserin ist, haben wir viel Zeit für ein ausgedehntes Gespräch. Es gibt Nachtisch und wir bekommen beide eine halbe kleinenFruchttorte. Ich liebe diese Frau! Ich habe sie in diesem Moment adoptiert und ziehe in Gedanken bereits ein, als Nisi dann doch mit dem Essen fertig wird und wir uns ins Wohnzimmer setzen. Nach einer Weile ist es dann um 19:00 Uhr und Liz beschließt, es sei jetzt Zeit zu gehen, keine blöde Idee, schließlich ist es ein weiter Weg und wir wollen noch im Hellen ankommen.
Wir machen uns also im strömenden Regen auf den Weg, kehren aber am Kreisverkehr direkt wieder um, weil ich mein Handy ganz spontan auf Nisis Nachttisch liegen hab lassen. Wir werden noch einmal von Sue bedauert, ich glaube wegen des Regens, und gehen wieder unserer Wege.
Als wir ankommen sind wir nass bis auf die Knochen, zumindest an den Beinen, wir haben ja beide eine Regenjacke.
Wir kommen also an und werden mit einem "Hi!" begrüßt. Wir stiefeln dann nass nach oben und hängen unsere Jacken einfach an die Türklinke. Kimberlys und Charlottes Essen ist schon fertig, wir müssen allerdings noch warten, denn er hat wohl noch nicht angefangen zu kochen, weil er ja nicht wusste, wann wir wieder kommen.
Nach einer halben Stunde Warterei dürfen wir dann auch essen und werden von einem Minipie und Kartoffelecken begrüßt. Der Pie besteht aus einer Blätterteighülle und einer Füllung die dem braunen Pendant zu Frikassee am ehesten gleicht. Liz darf meins essen.
Als wir dann fertig damit sind, verkrümeln wir uns wieder in unser Zimmer. Nach einer langen Weile Ehepaar-Dasein verkündet mir Liz, dass sie jetzt "richtig Bock auf heiße Schokolade" hätte. "Schön!", sage ich"dann lass uns fragen gehn." Kein Protest. Nur ein undeutliches Murmeln von wegen "will nicht aufstehen....", aber nach 5 Minuten stehen wir dann doch unten am Fuß der Treppe und fragen Karen, die mittlerweile samt Schwester da ist, ob sie hot Chocolate oder so für uns hätte. Schokolade scheint aus zu sein, aber sie bietet uns großzügig einen Tee an. Sicherheitshalber fragen wir- okee, ich werde hier grad mit vorgehaltener Nagelfeile gezwungen, richtigzustellen, dass es Nisis Idee war in London mit dem Taxi zu fahren und nicht Liz'- nach der Art Tee und kriegen als Antwort ein "englischer Tee" zugeworfen. Achso, klar. Danke Karen, ich hatte schon Sorge er wäre aus Bangladesh. Natürlich wäre es jetzt nur noch peinlicher einfach wieder zu gehen und so nehmen wir das Angebot an. Wir folgen ihr in die Küche und Liz wirft mir hinter ihrem Rücken einen doofe-Idee-Blick zu, ich ziehe zur Antwort eine Fratze. Kurze Zeit später kommt auch Karen Schwester und fragt uns, ob uns der Aufenthalt so far denn gefallen hat. Ich setze zu einem beherzten Kopfschütteln an, besinne mich dann aber eines besseren und preise gemeinsam mit Liz die Schule und die Ausflüge an. Karen wird dann glücklicherweise mit dem Tee fertig und wir schleichen uns hoch. "Ich hasse Tee.", ist die trockene Bemerkung, die ich fallen lasse, kurz nachdem wir durch die Tür sind. Er ist leicht bitter im Nachgeschmack und hat die Eigenschaft, die ich bei Tee besonders hasse: er schmeckt nach Wasser mit Blättern drin. Ich kippe ein bisschen von dem Apfelschorlensirup hinein und freue mich eine elegantere Lösung als den Abfluss gefunden zu haben.
Noch mehrfach an diesem Abend verfluche ich unsere Gastfamilie und die Tasse Tee auf dem Nachttisch und langsam gleiten wir in einen tiefen Schlaf.

Alles Liebe an Zuhause! Ich wünschte ich hätte euch alle hier!
Specialgruß: Mami! Ich hoffe es geht gut Zuhause und sie haben sich noch nicht ganz kaputt gespielt! Freu dich auf meine Mitbringsel! Ich vermisse dich ganz ganz doll und hab dich lieb <3

Montag, 24. September 2012

Dem Iems Bond sein Zuhause

Nach langer, anstrengender Busfahrt lasse ich mich endlich auf mein Bett fallen, bevor ich die gesammelten Einkäufe sortiere. Aber vielleicht sollte ich besser von vorne anfangen:
Heute ist Samstag, also keine Schule für uns, doch das heißt nicht, dass wir auf der faulen Haut liegen können. Ganz im Gegenteil! Heute steht für uns der wohl bis jetzt schwerste Ausflug an: London! Und wie gestern angedeutet heißt es deshalb bereits um 6:15 Uhr "Breakfast is ready!", und wir beginnen langsam uns zu ernähren. Karen ist noch nicht ganz fertig mit dem Toast, deshalb haben wir eine kurze Unterhaltung mit ihr, mein Glauben an Gerechtigkeit nimmt zu. Als ich mir dann einen Toast hinein gequält habe, schnappen wir uns unsere Lunchsachen (heute in Tüten und nicht genießbar) und gingen uns fertig machen. Wir verlassen das Haus, wieder ohne Mitbewohner, und laufen zügig zur Bushaltestelle. Wir kommen um 6:59 an. Wir sind total stolz auf uns, aber der Bus kommt erst ungefähr 5 Minuten später, das macht uns traurig. Wozu haben wir uns dann so beeilt? Naja, wenigstens sind wir pünktlich.
Wir steigen ein und setzen uns, in der festen Absicht, so schnell wie möglich wieder einzuschlafen in unsere Sitze. Schon als Jule und Nisi den Bus betreten, bin ich mir sicher, dass das nichts wird. Innerlich sind wir halt doch schon putzmunter und so reden wir aufgeregt über dies und das.
Ab und zu dämmern Liz oder ich mal für ein, zwei Minuten weg, aber wie gesagt, schlafen ist erstmal keine Option mehr.
Als wir nach gut 2 Stunden eine Ansage mit den Worten "You can see the first houses of London to your left.", hören, stupse ich Liz aus ihren Dämmerzustand und wir blicken aufgeregt nach links. Werden aber fürs erste enttäuscht. Es ist nichts spektakuläres, denn wir befinden uns schließlich am äußersten Zipfel Londos. Noch spüre ich zwar keinen Flair, aber ich versichere mir selbst im Stillen, dass das noch kommt.
Ich habe recht! Denn als wir uns in langsangsamem Stop-and-Go an einem Stadion vorbei in die Stadt kämpfen, entspanne ich mich innerlich und werde äußerlich zu jenem bekannten Bündel aus Energie.
Nach und nach bekommen wir alles wichtige zu sehen, indem wir mit dem Bus daran vorbeifahren und bekommen immer spannende Infos durch unseren Guide Steve. Wir fahren auch an "dem Iems Bond sein Zuhause" vorbei, was uns natürlich nicht von Steve sondern von Manni mit schönem friesischem Dialekt erzählt wird.
Nachdem wir dann ungefähr zwei Stunden lang die verschiedensten Sehenswürdigkeiten plus diverse andere Dinge (Telefonzellen, Polizisten, Touristen ect.) angehechelt haben und versucht haben, sie durch die Fensterscheiben zu fotografieren, werden wir dann endlich nahe des Marble Arche in die Freiheit entlassen. Wir haben 4 Stunden Zeit und sollen um 16:45 am vereinbarten Treffpunkt sein. Bevor wir jedoch wirklich frei sind, geht praktisch unsere gesamte Gruppe auf die Toilette im erstbesten McDonalds (nagut, ertappt. Ich mache doch Schleichwerbung). Der Laden ist riesig, mit zwei Etagen, aber die Toiletten sind verhältnismäßig sehr kompakt. Vier Kabinen stehen zur Verfügung und dementsprechend lang ist auch die Schlange, die sich dort bildet. Wir sind aber ziemlich weit vorne und dürfen uns bald aus dem Gedränge entfernen. Wir kämpfen uns nach oben und treten in die londoner Luft. Nebenan ist eine Wechselstube und Jule und Nisi wechseln gleich noch ein paar Euro in die hier bevorzugte Währung.
Wir befinden uns bereits auf der Oxfortstreet und beschließen, lieber keine Experimente zu machen und einfach der eingezeichneten Route auf unserem Plan zu folgen. Wir kommen nicht wirklich weit, denn schon auf den ersten Metern fällt uns ein Primark vor die Füße. Nein, nicht irgendein Primark, sondern DER Primark. Der größte Primark in Europa. Und das merkt man auch, denn als wir in den Laden treten, beschließen wir als erstes Treffzeit und Ort, falls wir uns verlieren sollten, was wir dann auch tun. Nisi kommt uns abhanden und ist auch nicht mehr auffindbar, bis wir zu den Kassen gehen. Liz kauft sich eine Strickjacke, Jule einen Eulenpulli und ich ein Shirt mit Krümelmonster drauf. Die Gruppe findet sich an der Kasse wieder und wir gehen in einen gegenüberliegenden Next. Ich sage bewusst "einen Next", denn selbige schießen in London buchstäblich wie Pilze aus dem Boden.
Aber es ist nichts dabei und so verlassen wir Next ohne eine neue Tüte. Dafür fragen wir aber den Bodyguard an der Tür ob er nicht wisse, wo es zu Hardrock. Café ginge. Nach dem Vorschlag zu Starbucks zu gehen, weil er wüsste, wo das ist, weist er die Oxfort Street hinunter und sagt, es sei irgendwo da.
Was macht man als Touri am liebsten? Souveniers kaufen! Also war unser nächsteszu Ziel ein Tineffladen, egal welcher Art. Fehler Nummer 1. Angezogen von dem Schild "75% off" betreten wir einen von drei benachbarten Souveniershops, finden nichts wirklich hübsches und betreten den nächsten. Dort zeigt Liz Interesse an einem der Shirts mit der typischen "I Love London" Aufschrift. Fehler Nummer 2. Wie zu erwarten ist bereits ein Verkäufer, mit Mirgrationshintergrund, zur Stelle und bietet ihr die wildesten Sonderangebote, für so hübsche Mädchen wie wie uns, an. Wir finden ein weiteres Shirt, was unser Bauchgefühl in Richtung Ausgang bestätigt. Es trägt die Aufschrift "Hitler On Tour", darunter prangt ein Bild von ihm in typischer Pose und eine Deutschlandkarte mit den Städten der Kzs. Ja, das war schon ein bisschen creepy, aber wir hatten ja bereits schlimmere Dinge. Liz und Jule entscheiden sich aber trotzdem rauszugehen, Nisi und ich bleiben noch. Fehler Nummer 3. Ich finde ein Mitbringsel für Casi und als wir an der Kasse stehen, beauftrage Nisi auf meinen Rucksack zu achten, nur falls jemand von den Angestellten auf die Idee kommen sollte, mal darin nachzuschauen. Neben dem Verkauf von Souvenirs bieten sie scheinbar auch noch den Displaytausch von Handys an, tja, die sind halt nicht nur multikulturell. Wir gehen so schnell wir können aus dem Laden raus und werfen im Vorbeigehen Mitschülern den Rat zu, da bloß nicht rein zu gehen, sie ignorieren uns. Das werden sie noch bereuen, denke ich mir und sage ihnen das zur Abwechslung auch mal. Nach ein paar Metern ohne Stopps kommen wir an einen Laden, den ich dort definitiv nicht erwartet hätte: einen Disneystore! Ich bin im Himmel und fange gleich mal an, nach einem Mitbringsel für meine kleine Schwester zu suchen. Die anderen sind ein bisschen fehl am Platz, aber Liz gewöhnt sich sehr schnell und hat auch viel Spaß an König der Löwen und Co. Im Untergeschoss werde ich fündig und kaufe, psst nicht verraten, ein Malbuch vom neuen Rapunzelfilm mit Stickern, das kommt sicher gut an.
Ich besorge noch eine zweite Tüte für Jule und dann gehen wir. Auf dem Weg nach draußen haben wir die glorreiche Idee den Bodyguard nach dem Weg zum Hardrock Café zu fragen, auf das wir es abgesehen haben.
Er verweißt uns auf die Oxfort street, sagt, wir sollen einfach weiter gradeaus gehen.
Also los! Denken wir uns und folgen weiter dem gelben Steinweg...ups, falscher Film.
Ich erwähnte vorhin bereits unsere Lunchtüte, sie erinnern sich? Nach näherer Inspektion stellten wir folgende Bestandsliste auf:
•Käse-Zwiebel-Sandwich (ungenießbar)
•Presskäse im Pressfleischmantel (ebenfalls ugb)
•Brotsticks mit Käsedipp (suspekt riechend)
•Jogurt (durchaus essbar)
•Apfel (klein aber oho)
•zwei Müsliriegel (beide sehr gut)
Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht haben, sie haben normalerweise so gutes Essen gemacht. Doch mit dieser Wegverpflegung war ein weiterer McDonalds unumgänglich. Wir kaufen dort also drei Chickenburger für Jule, Liz und mich und einen Cheeseburger für Nisi. Die Chickenburger sind nicht wie zu Hause mit Chillisoße sondern mit Majo, sind aber trotzdem lecker und wir begehen uns weiter die Oxfort Street runter. Wir kommen an einigen Läden vorbei doch nichts zieht wirklich unsere Aufmerksamkeit auf sich, und schon bald sind wir am Oxfort Circle, also dem Ende der Oxfort Street, und biegen, brav nach Plan, in die Regentstreet ein.
Jule und ich grinsen uns an. Hier, in dieser Straße, befindet sich eine unserer Hauptziele: Hamleys. Das ist ein riesiger Spielzeugladen über 7 Etagen, mit allem was das Kinderherz begehrt und darüber hinaus. Da vorher kein Laden uns aufhält ist das auch gleich unser nächster Anlaufpunkt und als wir an den Türen stehen sind meine Augen bereits größer als Untertassen. Es ist schwer zu beschreiben, wie es dadrin aussah. Ich denke ein guter Vergleich ist Fred und Georges Scherzartikelladen in einem der späteren Harry Potter Filme. Überall flogen Dinge durch die Luft, es war voll und alle Gesichter strahlten. Es waren viele Angestellte unterwegs, die Sachen vorstellten und es lief aus jeder Ecke eine andere Musik. Liz und Nisi möchten den Laden nicht, aber ich muss ehrlich sagen, das ist mir in diesem Moment gar nicht aufgefallen. Denn der eigentliche Grund warum wir hier rein gegangen waren, waren nicht die Steuerbaren Ufos oder die magischen Maltafeln, sondern eine im Internet angepriesene Abteilung mit Harry Potter Fanartikeln. Wegen der Größe des Geschäftes hängt an der Treppe ins Untergeschoss eine Tafel mit den Themen der einzelnen Etagen, aber wir sind uns nicht sicher, welche davon es sein könnte. Wir gehen als von unten nach oben, wobei wir ab und zu mit Airzookas abgeschossen werden. Im 4. Stock finden wir sie dann, eine Ecke mit Vitrinen. Sie sieht dunkel und geheimnisvoll aus, und Jule und ich sind fast am heulen. Dort gibt es wirklich alles! Eine Karte des Rumtreibers, die Horkrukse, Besen, eine überwältigende Auswahl an Zauberstäben von diversen Charakteren, die Anstecker der Häuser und nicht zu vergessen das legendäre Schwert von Gordrick Griffindor! Wir sabbern alles eine Runde an, bevor wir den andern beiden, die bei weitem nicht so begeistert sind wie wir, vorschlagen, schon in die Starwars Abteilung zu gehen. Jule, die den innigen Wunsch spürt, einen Zauberstab zu kaufen, steht am Regal mit den Ausstellungsstücken und nach einigem Hin und Her entscheidet sie sich für den Zauberstab von Ginny Weasley und kauft ihn für unverschämte £24. Es scheint viel Zeit vergangen zu sein, denn als wir aus dem Laden treten ist es bereits dunkel. Nein, das war ein Scherz.
Aber als wir losgehen um Nisi und Liz zu finden, werden wir in keiner der Etagen fündig, treffen sie dafür aber vor dem Laden mit hängenden Mundwinkeln. Jetzt wird mir bewusst, dass mir aufgefallen ist, das sie den Laden nicht mochten.
Wir gehen weiter. Langsam werden wir allerdings misstrauisch, was den Weg zum Café angeht und fragen einen Mann mit dem Shirt einer Busgesellschaft danach. Er sagt, wir müssten um die Ecke und den Weg wieder zurück, zeigt uns den Weg auf der Karte und drückt sie uns lieberweise direkt in die Hand. Es ist ungefähr die Strecke die wir bereits zurückgelegt haben, und wir entscheiden uns für einen Frusteinkauf bei Zara. Jule und ich übernehmen die männliche Rolle beim Shopping und setzen uns auf die Treppen. Uns wird das Zeug übergeholfen und schon sind die andern zwei verschwunden. Nach der Idee mit dem Taxi von Liz bin ich mir sicher, dass sie da unbedingt hin wollen, also beschließe ich, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und fange an mit Jule eine Route auf dem U-Bahn Netz zu planen. Sie beschränkt sich auf drei Stationen, was mir für etwas was verboten ist trotzdem zu viel ist. Wir schlagen es den beiden aber vor, unter der Bedingung, dass das dann der letzte Laden ist in den wir gehen, weil wir nicht wissen wie lange das dauert und wir nicht zu spät kommen dürfen. Sie stimmen begeistert zu und wir machen uns auf den Weg zum Picadilly Circus, wo unsere erste U-Bahn Station ist. Als wir unten im Bahnhof sind, fragen wir an der Information, welche Tickets wir kaufen müssen, und kaufen diese dann an den Automaten. Beim Schranken durchqueren klemmt Liz noch schnell ihre Tasche ein, einfach um es so typisch wie möglich zu gestalten und zu allem Überfluss werden wir am Ende der wahnsinnig langen Rolltreppen von einem Straßensänger und der Nummer "Streets of London" begrüßt. Ich muss leise den Kopf schütteln, wieso sieht mein Leben grade aus wie ein schlechter Hollywood Film? Ich weiß es nicht!
Jedenfalls steigen wir in die Bahn, Nisi und ich grinsend, Liz überfordert und Jule einfach mit der Absicht sich nicht den Kopf zu stoßen, denn die U-Bahnen hier sind wesentlich kleiner. Zwei Stationen später steigen wir auch schon wieder aus, und hetzen die Rolltreppen hoch. Wir lassen uns am Bahnhofsausgang den Weg weisen und laufen in Richtung Café. Ich schüttele noch einmal meinen Kopf. Wieso um Himmels Willen sind die so scharf auf dieses Café?
Als wir ankommen verstehe ich immer noch nicht warum. Das Café an und für sich kann man nur mit Reservierung betreten und vor dem Andenkenshop ist eine Schlange. Wir stellen und an und geben uns 20 Minuten als Limit. Wir schaffen es in 5, doch der Grund für die Schlange erschließt sich mir nicht ganz, denn der Laden ist trotzdem überfüllt. Es gibt keine Postkarten, dafür aber Drumsticks, Shirts und anderes Zeug. Ich gebe mich mit einer braunen Papiertüte zufrieden, die diesmal Jule für mich besorgt. Ich finde es ist Heuchelei sich ein Andenken von etwas mitzunehmen, was ich nicht gesehen habe, und ein Andenken von diesem Shop habe ich ja jetzt. Juhu. Die andern drei kaufen sich aber ein Oberteil, also natürlich jeder eins, und wir verlassen das Geschäft wieder. Ich bin stolz auf uns, denn wir haben insgesamt nur 20 Minuten gebraucht und sind bereits wieder auf dem Weg zu U-Bahn. Wir suchen uns unsere Verbindung noch einmal heraus, da die Karte fehlerhaft ist und steigen in die Bahn. Wir müssen einmal umsteigen und fallen dann um 16:35 aus der Bahn. Super! Noch 10 Minuten, denke ich mir, und weil ich heute meinen gesprächigen Tag habe, Sage ich auch das. Wir hetzen also aus der nicht enden wollenden Station und rennen auf den Weg, erstmal in die erstbeste Richtung. Wir fragen einen Mann mit stark amerikanischen Akzent und er weis uns die, zum Glück richtige, Richtung. Wir gehen im Stechschritt den Weg entlang und langsam gewinne ich meinen Orientierungssinn zurück. Wir biegen in die Straße ein und laufen die letzten Meter ein wenig entspannter. Als wir eintreffen werden wir nicht wie erwartet wie Helden gefeiert, das finde ich ein bisschen desillusionierend aber hey, was soll's. Wir setzen uns auf eine kleine Bordsteinkante und vernichten das halbwegs genießbare Essen. Der Bus kommt und wir schleppen uns alle bepackt mit irgendwelchen Tüten hinein und setzen uns.
Nach einer Weile Fahrt wir die Gitarre ausgepackt und wir beginnen wie auf der Hinfahrt dies und das zu singen, erst nur unsere Ecke doch bald schon gesellen sich mehr dazu und es ist richtig gemütlich. Als sich Manni durchs Mikro meldet und uns sagt, dass wir keine Pause machen können, weil wir an keiner Raststätte mehr vorbeikommen, weil wir die Route ändern müssen, weil die Autobahn gesperrt war, weil es dort einen tödlichen Motorradunfall gab, ist die Stimmung gemischt. Das Singen wird wieder aufgenommen und es geht sogar soweit, dass sich die Lehrer und Manni Songs wünschen. Teilweise artet das ganze dann aber doch aus, weil Tom und Anton, zwei ganz lustige, ab und zu anfangen lauthals, und auch noch schief, irgendwelche Partyschlager zu gröhlen. Dank der Umleitung fahren wir diesmal ganze 3 Stunden und kommen völlig fertig um 20:30 Zuhause an. Wir bekommen auf Nachfrage Pizza angeboten, die wir dankbar annehmen und verkrümeln uns dann ins Bett.

Grüße an meine Familie und natürlich auch an alle Leser die nicht direkt mit mir verwandt oder verschwägert sind.
Specialgruß: Casi und Sandra! Danke für die zahlreichen Kommis. Ist die Postkarte schon angekommen?

Samstag, 22. September 2012

The Fast And The Furious

Die erste Woche ist nun also fast rum. Ab morgen um 18:00 Uhr sitze ich nämlich ganze 7 Tage mit Liz und den anderen hier fest. Und das gefällt mir eigentlich ganz gut. Es ist ja nun so, dass wir einfach keine andere Möglichkeit haben, als uns mit der Situation abzufinden, aber grade durch diese ständige Anwesenheit der Schulkameraden kommt es nur zu häufig zu Reibereien.
Es ist Freitag und wir schlafen seelenruhig, natürlich immer mit kurzen Unterbrechungen vom Wecker.
Plötzlich allerdings schlägt mein Unterbewusstsein Alarm und eine magische Kraft treibt mich ans Ende des Bettes, wo mein iPod an der Steckdose hängt. Meine Augen öffnen sich und ich sehe auf die kleine Anzeige die wohl die Urzeit ist. 7:09 Uhr. Ich fühle, wie sich der Ladebalken in meinem Gehirn langsam füllt und bei 100% einen schrillen Ton abgibt. "Liz, 7:09 Uhr.", sage ich, meine eigene Gelassenheit überrascht mich mindestens genauso sehr wie die Tatsache, dass der Fleck auf dem Lisa sich grade befand jetzt bereits leer ist. Ich folge ihr grinsend hinunter in die Küche.
Diesmal ist zwar der Toast anwesend, aber unsere Mitbewohner haben es immer noch nicht geschafft, also essen wir alleine wie immer. Als wir fertig sind nehme ich mir meine Lunchbox und wir hetzen hoch. Liz schminkt sich im Eiltempo (also Slomo für jeden normalen Menschen) und als wir nochmal auf die Uhr sehen, ist es 7:20. Genug Zeit also um noch ins Bad zu huschen. Minuten später verlassen wir das Haus, und mittlerweile habe ich den Überblick über die anderen beiden verloren.
Wir kommen pünktlicher als gestern und erreichen, zwar mit rennen aber auch mit Eleganz, zeitgleich mit dem Bus die Station. Manni und Frau Berger begrüßen uns und wir lassen uns in die Sitze fallen.
Ich erzähle im Bus, ausschweifend wie immer, von meinen gestrigen Heldentaten als wir jäh unterbrochen werden. Frau Waldt meldet sich durch das Busmikrofon und beginnt mit einem "damit keine Gerüchte aufkommen...". Sie erzählt dass Paul S., ein Junge aus der a-Klasse, gestern Abend von einem Auto am Kopf verletzt wurde und nun im Krankenhaus ist. Es geht ihm den Umständen entsprechend und er war wohl die ganze Zeit über bei vollem Bewusstsein, hätte jedoch eine Platzwunde und ein ziemlich zerbeultes Gesicht. Mehr gibt es nicht. Nicht, ob das alles war, wann er wiederkommt, oder irgendwelche anderen Informationen die für uns von Bedeutung sein könnten. Ich bin regelrecht schockiert und sage erstmal nichts. Ich meine, ich kenne ihn nicht, weiß, und darauf bin ich nicht stolz, nicht einmal wie er aussieht, aber ich bin betroffen. Das hat sicherlich echt wehgetan! Und die ganz Busfahrt bin ich in Gedanken am Unfallort und begutachte die Szenerie.
Als wir dann an der Schule ankommen, steigen wir alle aus, die die bereits davon wussten erleichtert, die die es nicht wussten beunruhigt und machen uns auf ins Schulgebäude.
Wir sitzen nun schon 20 Minuten hier als Ian reinkommt und uns kurz erklärt, dass er ein Meeting mit den anderen Lehrern wegen Paul hatte und Anton zu Jeanette gehen soll, weil er als Zeuge mal gebraucht wird.
Der Schultag läuft gut, wir ordnen wichtige Ort wichtigen Personen oder Tätigkeiten zu, Baker Street und Sherlock Holmes, Ascot und Reitsport, sowas eben und Ian erzählt uns über seine Erlebnisse in Ostberlin ein Jahr nach dem Bau der Mauer. Außerdem reden wir über Gegenstände im Haushalt, nein liebe Leser, diesmal kein Föhn und auch keine Stühle, aber Tapeten, welche übrigens in England erfunden worden sind (Erfindung nummero 4).
In der zweiten Pause zeige ich den anderen das Blog von gestern und sie sind begeistert, ich denke, an dieser Stelle dürfen sich alle Beteiligten nochmal auf die Schulter klopfen.
Nachdem wir dann die letzte Anekdote gehört haben und uns bis Dienstag von Ian verabschieden (müssen) geht es zu Bus. Wieder sitzen wir fast allein im Vehicle und ich frage Manni nach der Fahrzeit. 45 Minuten. Genug für ein Nickerchen, sage ich mir und drehe mich, mit Liz' Füßen auf dem Schoß, auf die Seite.
Ich habe den New Forest durch den wir gefahren sind verschlafen, werde aber durch liebevolles Rütteln der Rückenlehne geweckt und blinzele in Jules freches Grinsen.
"Da simma!" tönt es aus der Menge, und es stimmt. Wir stehen auf dem Parkplatz des Automobilmuseums in Bealieu. Wo wir auch erstmal runtergescheucht werden, weil wir ja ins Museum wollen.
Das Museum gleicht einem Themenpark und bietet, neben der Halle mit ausgestellten Fahrzeugen, eine Schwebebahn einmal ums Gelände, einen hübschen Obstgarten, das Haus der Grafen Montagu, der diese Sammlung zur Verfügung stellte, und das Highlight einen Gang mit Filmautos. Wir als alles überwältigende Flut von mehr als 100 Leuten stellen uns erstmal an die fast leere Schwebebahn, brauchen aber 3 Durchgänge um alle unterzubringen. Als dann alle ihren Spaß hatten, machen wir uns auf den Weg zum Palace House, also dem Haus des Grafen. Auch dort gibt es wieder drei Gruppen und als unser Quartett mit drin ist, wird uns eröffnet, dass wir dicht beim Lehrer bleiben müssen, also können wir die Kultur vergessen. Ich schaue mir alles so genau wie möglich an, bevor ich versuche, die Gruppe einzuholen. Es ist nicht prunkvoll und moderner als die meisten Landsitze, die ich bisher gesehen habe, und ich kann mir gut vorstellen, dort zu wohnen...mit den richtigen Angstellten natürlich.
Als auch dieser Programmpunkt abgehakt ist, dürfen wir uns gute 2 1/2 Stunden frei auf dem Geläde bewegen und suchen für Liz und Nisi eine Toilette auf. Jule und ich warten auf die zwei, die sich dann anschließend auch noch Eis und Kakao holen. Ich komme mir mehr vor wie auf einem Familienausflug, was aber nicht schlimm ist.
Schlussendlich kommen wir an der Ausstellunghalle der Autos an, in der Liz ein Foto von jedem Modell macht und Jule und ich einfach einbisschen zügiger die Fahrzeuge erkunden. In der James Bond Abteilung treffen wir wieder aufeinander und gehen gemeinsam zu den Motorrädern. Auch hier entstehen viele Fotos und wir fahren mit einer Art Karussell/Bimmelbahn, für die Erfahrenen, so eine Bahn wie im Disneyland im Geisterhaus, wo man sich zu zweit in so einen Sitz setzt und...naja, jedenfalls wird uns dort die Entwicklung des Autos gezeigt. Und Liz kann einfach nicht anders als mit einem Autosimulator zu fahren (siehe Video, hoffentlich).
Wir haben noch Zeit übrig und entscheiden uns für eine weitere Runde mit der Schwebebahn. Auf dem Weg dorthin werden wir "magisch" von der Titelmelodie von Harry Potter in den Gang mit den Filmautos gezogen und Staunen nicht schlecht, als wir vor dem himmelblauen Ford Anglia aus dem zweiten Harry Potter Film stehen. Der echte Wagen aus dem Film! Nach einigen Fotos werfen Jule und ich verstohlene Blicke über die Schulter, und als der letzte außer uns den Gang verlässt haben wir beide die Hand auf dem Auto! Angefasst! Meins! Dort, wo möglicherweise Rupert Grint oder Daniel Redcliff bereits ihre Hand hatten! Dort stehen auch der Delorian aus Back to the Future und der grüne Mr. Beans Wagen. Auch den Delorian habe ich angefasst! Jawoll, mit meinen eigenen kleinen Händen. Da war sogar der Fluxkompensator drin. Und das war keine Attrappe, sondern eine echte Filmrequisite!
Wir fahren aber auch nochmal mit der Schwebebahn und dann ist es auch schon Zeit für die Heimfahrt. Weder Liz noch ich schlafen, aber wir haben trotzdem viel Spaß und die 45 Minuten gehen schnell vorbei.
Wir steigen aus und laufen, ohne eine Spur von den beiden anderen, nach Hause. Daren öffnet uns, und ich wundere mich, wo Karen ist, sage aber nichts. Er fragt nach unserem Tag und dann gehen wir in unser Zimmer.
Wir liegen ein bisschen rum, so wie immer eigentlich und warten auf das Essen. Als wir gerufen werden riecht das Haus bereits nach Auflauf, aber etwas daran ist undefinierbar. Ich sehe was der undefinierbare Teil dabei ist, als ich auf den Teller schaue. Es ist der Auflauf selbst. Liz kommentiert das trocken mit:"Wer hat auf meinen Teller gekotzt?", aber es stellt sich heraus, dass es Hafkfleisch mit Zwiebeln, überbacken mit Kartoffelbrei und Käse ist, und ich beschließe, das auch mal Zuhause zu machen. Kimberly und Charlotte essen diesmal mit uns und wir stehen auch gemeinsam auf. Sie gehen sich fertig machen, weil sie noch raus wollen und wir gehen zu Daren. Ich habe Nisi und Jule angeboten, ihr deutschen Restgeld in der Wechselstube in unserem Ort zu tauschen, so bleibt uns die Zeit in London erspart, doch die böse Vorahnung treibt mich zum Einheimischen. Ich frage also Daren, und er sagt mir, dass die Wechselstube um diese Zeit bereits lange geschlossen habe, und wir beschließen einfach hier zu bleiben.
Schade eigentlich, aber nicht zu ändern.
Wir gehen hoch und machen uns Bettfertig.
Fertig liegen wir jetzt nebeneinander im Ehebett, welches ich okkupiert habe, und lesen bzw. schreiben. Liz merkt sehr richtig an, dass wir immer mehr einem alten Ehepaar gleichen. Naja, wieso eigentlich nicht, Aktion haben wir morgen in London sicher genug.
Morgen heißt es dann nämlich um 6:00 aufstehen und um 7:00 im Bus weiterschlafen.
Jetzt grade ist Karen durch die Tür getreten, kommt von einem Einkauf im 24h-Tesco.

Liebe Grüße von der Insel an alle Leser und besonders an meine Liebsten!
Specialgruß: Nisis Eltern! Musste heute viel an euch denken, neben einem der ersten Harley Davidson Modelle.Die erste Woche ist nun also fast rum. Ab morgen um 18:00 Uhr sitze ich nämlich ganze 7 Tage mit Liz und den anderen hier fest. Und das gefällt mir eigentlich ganz gut. Es ist ja nun so, dass wir einfach keine andere Möglichkeit haben, als uns mit der Situation abzufinden, aber grade durch diese ständige Anwesenheit der Schulkameraden kommt es nur zu häufig zu Reibereien.
Es ist Freitag und wir schlafen seelenruhig, natürlich immer mit kurzen Unterbrechungen vom Wecker.
Plötzlich allerdings schlägt mein Unterbewusstsein Alarm und eine magische Kraft treibt mich ans Ende des Bettes, wo mein iPod an der Steckdose hängt. Meine Augen öffnen sich und ich sehe auf die kleine Anzeige die wohl die Urzeit ist. 7:09 Uhr. Ich fühle, wie sich der Ladebalken in meinem Gehirn langsam füllt und bei 100% einen schrillen Ton abgibt. "Liz, 7:09 Uhr.", sage ich, meine eigene Gelassenheit überrascht mich mindestens genauso sehr wie die Tatsache, dass der Fleck auf dem Lisa sich grade befand jetzt bereits leer ist. Ich folge ihr grinsend hinunter in die Küche.
Diesmal ist zwar der Toast anwesend, aber unsere Mitbewohner haben es immer noch nicht geschafft, also essen wir alleine wie immer. Als wir fertig sind nehme ich mir meine Lunchbox und wir hetzen hoch. Liz schminkt sich im Eiltempo (also Slomo für jeden normalen Menschen) und als wir nochmal auf die Uhr sehen, ist es 7:20. Genug Zeit also um noch ins Bad zu huschen. Minuten später verlassen wir das Haus, und mittlerweile habe ich den Überblick über die anderen beiden verloren.
Wir kommen pünktlicher als gestern und erreichen, zwar mit rennen aber auch mit Eleganz, zeitgleich mit dem Bus die Station. Manni und Frau Berger begrüßen uns und wir lassen uns in die Sitze fallen.
Ich erzähle im Bus, ausschweifend wie immer, von meinen gestrigen Heldentaten als wir jäh unterbrochen werden. Frau Waldt meldet sich durch das Busmikrofon und beginnt mit einem "damit keine Gerüchte aufkommen...". Sie erzählt dass Paul S., ein Junge aus der a-Klasse, gestern Abend von einem Auto am Kopf verletzt wurde und nun im Krankenhaus ist. Es geht ihm den Umständen entsprechend und er war wohl die ganze Zeit über bei vollem Bewusstsein, hätte jedoch eine Platzwunde und ein ziemlich zerbeultes Gesicht. Mehr gibt es nicht. Nicht, ob das alles war, wann er wiederkommt, oder irgendwelche anderen Informationen die für uns von Bedeutung sein könnten. Ich bin regelrecht schockiert und sage erstmal nichts. Ich meine, ich kenne ihn nicht, weiß, und darauf bin ich nicht stolz, nicht einmal wie er aussieht, aber ich bin betroffen. Das hat sicherlich echt wehgetan! Und die ganz Busfahrt bin ich in Gedanken am Unfallort und begutachte die Szenerie.
Als wir dann an der Schule ankommen, steigen wir alle aus, die die bereits davon wussten erleichtert, die die es nicht wussten beunruhigt und machen uns auf ins Schulgebäude.
Wir sitzen nun schon 20 Minuten hier als Ian reinkommt und uns kurz erklärt, dass er ein Meeting mit den anderen Lehrern wegen Paul hatte und Anton zu Jeanette gehen soll, weil er als Zeuge mal gebraucht wird.
Der Schultag läuft gut, wir ordnen wichtige Ort wichtigen Personen oder Tätigkeiten zu, Baker Street und Sherlock Holmes, Ascot und Reitsport, sowas eben und Ian erzählt uns über seine Erlebnisse in Ostberlin ein Jahr nach dem Bau der Mauer. Außerdem reden wir über Gegenstände im Haushalt, nein liebe Leser, diesmal kein Föhn und auch keine Stühle, aber Tapeten, welche übrigens in England erfunden worden sind (Erfindung nummero 4).
In der zweiten Pause zeige ich den anderen das Blog von gestern und sie sind begeistert, ich denke, an dieser Stelle dürfen sich alle Beteiligten nochmal auf die Schulter klopfen.
Nachdem wir dann die letzte Anekdote gehört haben und uns bis Dienstag von Ian verabschieden (müssen) geht es zu Bus. Wieder sitzen wir fast allein im Vehicle und ich frage Manni nach der Fahrzeit. 45 Minuten. Genug für ein Nickerchen, sage ich mir und drehe mich, mit Liz' Füßen auf dem Schoß, auf die Seite.
Ich habe den New Forest durch den wir gefahren sind verschlafen, werde aber durch liebevolles Rütteln der Rückenlehne geweckt und blinzele in Jules freches Grinsen.
"Da simma!" tönt es aus der Menge, und es stimmt. Wir stehen auf dem Parkplatz des Automobilmuseums in Bealieu. Wo wir auch erstmal runtergescheucht werden, weil wir ja ins Museum wollen.
Das Museum gleicht einem Themenpark und bietet, neben der Halle mit ausgestellten Fahrzeugen, eine Schwebebahn einmal ums Gelände, einen hübschen Obstgarten, das Haus der Grafen Montagu, der diese Sammlung zur Verfügung stellte, und das Highlight einen Gang mit Filmautos. Wir als alles überwältigende Flut von mehr als 100 Leuten stellen uns erstmal an die fast leere Schwebebahn, brauchen aber 3 Durchgänge um alle unterzubringen. Als dann alle ihren Spaß hatten, machen wir uns auf den Weg zum Palace House, also dem Haus des Grafen. Auch dort gibt es wieder drei Gruppen und als unser Quartett mit drin ist, wird uns eröffnet, dass wir dicht beim Lehrer bleiben müssen, also können wir die Kultur vergessen. Ich schaue mir alles so genau wie möglich an, bevor ich versuche, die Gruppe einzuholen. Es ist nicht prunkvoll und moderner als die meisten Landsitze, die ich bisher gesehen habe, und ich kann mir gut vorstellen, dort zu wohnen...mit den richtigen Angstellten natürlich.
Als auch dieser Programmpunkt abgehakt ist, dürfen wir uns gute 2 1/2 Stunden frei auf dem Geläde bewegen und suchen für Liz und Nisi eine Toilette auf. Jule und ich warten auf die zwei, die sich dann anschließend auch noch Eis und Kakao holen. Ich komme mir mehr vor wie auf einem Familienausflug, was aber nicht schlimm ist.
Schlussendlich kommen wir an der Ausstellunghalle der Autos an, in der Liz ein Foto von jedem Modell macht und Jule und ich einfach einbisschen zügiger die Fahrzeuge erkunden. In der James Bond Abteilung treffen wir wieder aufeinander und gehen gemeinsam zu den Motorrädern. Auch hier entstehen viele Fotos und wir fahren mit einer Art Karussell/Bimmelbahn, für die Erfahrenen, so eine Bahn wie im Disneyland im Geisterhaus, wo man sich zu zweit in so einen Sitz setzt und...naja, jedenfalls wird uns dort die Entwicklung des Autos gezeigt. Und Liz kann einfach nicht anders als mit einem Autosimulator zu fahren (siehe Video, hoffentlich).
Wir haben noch Zeit übrig und entscheiden uns für eine weitere Runde mit der Schwebebahn. Auf dem Weg dorthin werden wir "magisch" von der Titelmelodie von Harry Potter in den Gang mit den Filmautos gezogen und Staunen nicht schlecht, als wir vor dem himmelblauen Ford Anglia aus dem zweiten Harry Potter Film stehen. Der echte Wagen aus dem Film! Nach einigen Fotos werfen Jule und ich verstohlene Blicke über die Schulter, und als der letzte außer uns den Gang verlässt haben wir beide die Hand auf dem Auto! Angefasst! Meins! Dort, wo möglicherweise Rupert Grint oder Daniel Redcliff bereits ihre Hand hatten! Dort stehen auch der Delorian aus Back to the Future und der grüne Mr. Beans Wagen. Auch den Delorian habe ich angefasst! Jawoll, mit meinen eigenen kleinen Händen. Da war sogar der Fluxkompensator drin. Und das war keine Attrappe, sondern eine echte Filmrequisite!
Wir fahren aber auch nochmal mit der Schwebebahn und dann ist es auch schon Zeit für die Heimfahrt. Weder Liz noch ich schlafen, aber wir haben trotzdem viel Spaß und die 45 Minuten gehen schnell vorbei.
Wir steigen aus und laufen, ohne eine Spur von den beiden anderen, nach Hause. Daren öffnet uns, und ich wundere mich, wo Karen ist, sage aber nichts. Er fragt nach unserem Tag und dann gehen wir in unser Zimmer.
Wir liegen ein bisschen rum, so wie immer eigentlich und warten auf das Essen. Als wir gerufen werden riecht das Haus bereits nach Auflauf, aber etwas daran ist undefinierbar. Ich sehe was der undefinierbare Teil dabei ist, als ich auf den Teller schaue. Es ist der Auflauf selbst. Liz kommentiert das trocken mit:"Wer hat auf meinen Teller gekotzt?", aber es stellt sich heraus, dass es Hafkfleisch mit Zwiebeln, überbacken mit Kartoffelbrei und Käse ist, und ich beschließe, das auch mal Zuhause zu machen. Kimberly und Charlotte essen diesmal mit uns und wir stehen auch gemeinsam auf. Sie gehen sich fertig machen, weil sie noch raus wollen und wir gehen zu Daren. Ich habe Nisi und Jule angeboten, ihr deutschen Restgeld in der Wechselstube in unserem Ort zu tauschen, so bleibt uns die Zeit in London erspart, doch die böse Vorahnung treibt mich zum Einheimischen. Ich frage also Daren, und er sagt mir, dass die Wechselstube um diese Zeit bereits lange geschlossen habe, und wir beschließen einfach hier zu bleiben.
Schade eigentlich, aber nicht zu ändern.
Wir gehen hoch und machen uns Bettfertig.
Fertig liegen wir jetzt nebeneinander im Ehebett, welches ich okkupiert habe, und lesen bzw. schreiben. Liz merkt sehr richtig an, dass wir immer mehr einem alten Ehepaar gleichen. Naja, wieso eigentlich nicht, Aktion haben wir morgen in London sicher genug.
Morgen heißt es dann nämlich um 6:00 aufstehen und um 7:00 im Bus weiterschlafen.
Jetzt grade ist Karen durch die Tür getreten, kommt von einem Einkauf im 24h-Tesco.

Liebe Grüße von der Insel an alle Leser und besonders an meine Liebsten!
Specialgruß: Nisis Eltern! Musste heute viel an euch denken, neben einem der ersten Harley Davidson Modelle.

Freitag, 21. September 2012

Fish and Chips Klappe die Zweite

So, jetzt aber richtig! Erstmal möchte ich allen danken, die mir bei dieser schweren, langwierigen Aufgabe geholfen haben, Lulu ein schönes Geschenk zu machen. Seit dem ersten Tag hier begannen wir, die Buchstaben zu fotografieren und langsam aber sicher das "geheime Meisterwerk" zu komplettieren. Ich atmete laut auf, als wir heute den letzten Buchstaben fotografierten, in der Hoffnung, der Teil danach würde keine Schwierigkeiten machen. Tat er aber! Ich brauchte letztendlich eine ganze Stunde, bis ich alle Fotos geordnet und einigermaßen sinnvoll drapiert hatte, denn die App mit der ich hier täglich arbeitet, ordnet die Fotos nicht so, wie ich sie zum Text hinzufüge, sondern nach einem strenggeheimen, unergründbarem Muster, weshalb ich alle Wortkombinationen ungefähr 20 Mal ausprobieren musste. Aber was tut man nicht alles, für eine gute Freundin.

Nun genug von heute und ein bisschen mehr von heute!
Wir stehen an diesem Donnerstag, nicht anders als bisher, auf, ziehen uns an und setzen uns in die Küche. Wir sind wohl zu früh, denn weder Kimberly und Charlotte, noch der Toast sind bereits anwesend. Liz nimmt sich Kornflakes und ich warte sehnsüchtig auf das geröstete Brot, was auf dieser Reise meine Morgen bestimmt. Als Daren dann den Ofen öffnet und die Brotscheiben von einem Gitter nimmt, bin ich schon erstaunt. Ich meine mit Gastoastern hätte ich Umgehen können, aber dass sie überhaupt keinen Toaster zu besitzen scheinen kommt mir Spanisch vor, schließlich haben sie sogar einen Geschirrspüler. Naja, wie dem auch sei. Jedenfalls nehme ich mir eine Scheibe Toast und beginne es Liz gleich zu tun und meinen Magen aufzufüllen. Nach einiger Zeit kommen auch K und C um die Ecke und wir wünschen einen guten Morgen.
Als wir zwei fertig sind, stehen wir auf und gehen nach oben, immer die Zeit im Blick. Oder auch nicht. Denn als wir aus der Tür treten haben wir noch läppische 5 Minuten, bis wir am Bus sein müssen und wieder kommt mir der Gedanke, dass die Zeit hier auf der Insel so eine Sache ist. Wir rennen das letzte Stück des Weges, doch Manni war schneller als wir, und steht mit offenen Armen auf der Straße. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine Begrüßung ist, oder ein italienisches Schulterzucken, aber ich entscheide mich für Ersteres.
Jule und Nisi werden aufgesammelt und ich überreiche ihnen feierlich den Steckdosenadapter, um den sie mich gebeten hatten, welcher mit überschwänglichem Dank für die plötzliche Elektrizität quittiert wird.
Wie immer trennen sich unsere Wege im Flur der Schule und wir gehen in unseren Kursraum. Und wie immer bin ich gespannt auf das was kommen mag, als ich mich in den Stuhl fallen lasse. Bei aller Aufregung, die Müdigkeit hat eben noch die Überhand. Nach gut 20 Minuten im Raum, in denen wir die einzigen hier sind, trifft dann auch Ian ein und kommentiert den ausgestorbenen Raum mit einem "My goodnis, it's getting less everey minute!"
Langsam tröpfeln auch die anderen in den Raum und wir fangen an. Wir dürfen heute unter anderem über Stone Henge und Salisbury erzählen, unser typisch englisches Gericht zusammenstellen und einen neuen Zungenbrecher lernen.
Beim Essen sind interessante, kreative Dinge dabei, wie Oreopancakes und Ricepudding mit Marmelade, aber auch die Klassiker wie Fish and Chips (ein Warnhinweis für später, und außerdem ein schlechtes Omenliebe Leser) und Meatpie sind dabei. Wir erfahren den Unterschied zwischen gravy (zu Kartoffeln und Hauptspeisen) und Brown Sauce (zu Bacon und Frühstück), und stimmen ab, welches der fünf Menüs man lieber essen würde.
Dann kommt der Zungenbrecher, etwas, womit wir uns wohl ab jetzt die ganze Reise über bei Laune halten können:
If a woodchuck would chuck wood
How much wood would a woodchuck chuck
If a woodchuck would chuck wood?
Als wir dann in die erste Pause entlassen werden ist es eine echte Unterbrechung und ich ärgere mich, dass wir diese Pause machen müssen. Wir gehen aber trotzdem raus, schließlich sagt Ian uns das ja, und wir gehen in die Kantine. Ich esse nichts, dank der Hetzerei bin ich noch völlig satt von meinem Toast, doch Liz hat schon bald beide Schinkenbrote vernichtet und alle Beweismittel ihrer Existenz eliminiert. So gesättigt (Sie) und erstaunt (Ich) gehen wir dann zurück in den Unterricht und nachdem auch die zweite Pause gemeistert ist, geht es los nach Winchester! Eine Stadt östlich von Salibury, mit einer hübschen Kathedrale und der großen Halle einer Burg, aber dazu gleich mehr. Wie immer auf Busfahrten wird uns viel Interessantes über dies und das erzählt, so auch über die Halle und die runde Tafel von King Arthur, die in voriger hängt. Diese Tischplatte mit 4,5 Metern Durchmesser hängt dort schon seit Jahren an der Wand und ist sehr eindrucksvoll. Wir laufen mit der Gruppe zu Halle und kommen davor zum Stehen. Als wir dann endlich rein dürfen, setzen wir uns auf den Steinboden und hören gebannt einer Frau zu, die uns nochmal das wichtigste erzählt, und und auf Einzelheiten hinweist. Als sie fertig ist, werden wir in die weite Welt geschickt, und kaufen daraufhin direkt ein bisschen Nippes im Shop.
Raus aus der Halle, entscheiden wir uns für den einfachen Weg die Highstreet hinunter, einfach mal sehen, was so kommt.
Wir treffen auf die eben verabschiedeten Guides Tom, Steve und Nummer drei. Wir halten ein kurzes Pläuschchen und gehen weiter hinein in einen Buchladen. Er ist sehr englisch und nach eine halben Ewigkeit entscheidet Jule sich für ein Set mit Runen und ich für ein Lesezeichen und wir verlassen den Laden.
Als wir dann alle interessanten Geschäfte abgefahren haben, gehen wir zu M&S (ein Supermarkt) mit der festen Absicht Sandwiches zu kaufen. Verlassen tun wir ihn dann allerdings, bis auf Jule, ohne auch nur eine Scheibe Käse und wir beschließen auf die Jagd zu gehen. Unsere Wahl fällt auf Fish and Chips und wir folgen Ians Rat, indem wir einfach einen netten Bob (Polizisten) ansprechen, und fragen, ob er uns nicht was empfehlen könne. Er empfiehlt uns den näheren von zwei in Winchester liegenden Chippies (Name für FnC-Shops) und wie folgen der Wegbeschreibung und stoßen auf einen Asiaten mit FnC-Migrationshintergrund. Das Preisleistungsverhältnis ist großzügig auf Seiten der Leistung und so müssen Liz und ich jeder einen Rest vom Essen wegschmeißen. Nisi holt ich etwas bei McDoof und so sitzen wir eine Weile auf einer Parkbank ohne Park und essen.
Weil uns bereits auf dem Weg zum Chippie das große Primark Label aufgefallen ist, können wir nicht wiederstehen, und schauen nochmal kurz vorbei. Liu kauft Socken und ich ein Shirt, wobei ich auch gleich noch eine extra Primarktüte für Jule besorge. Die Tücken von Primark, und wir tappen immer wieder direkt rein.
Leider ist die Zeit dann auch schon rum, und wir sitzen allzu bald im Bus auf dem Weg nach Hause.
Wir verabschieden uns von Frau Berger und machen uns auf den Weg zum Haus. Kein Auto, dafür zwei verdächtige Beinpaare über der Türschwelle und als wir ankommen, sehen wir Kimberly und Charlotte schon sitzen und warten. Wir setzen uns dazu doch schon kurz darauf kommt Daren und lässt uns gnadenvoll ein. Wir gehen nach oben, überraschend erschöpft und außerdem total vollgestopft mit FnC von vorhin. Nach Ein paar erholsamen Minuten mit dem Gesicht im Kissen werden wir zum Essen gerufen. Ich verfluche das schlechte Timing des Hungers und wir betreten die Küche. Es gibt wunderschön angerichtete Fish and Chips. Ich kann einfach nicht anders und lache laut los. Bald steigt Liz mit ein und so stehen wir ein paar Minuten und lachen unser Essen aus. Kimberly und Charlotte kommen runter und wir fangen an zu essen. Den Fisch und die Erbsen kann ich zwar essen, doch die Pommes muss ich leider komplett verschmähen, denn die Sauerei wenn ich platze, will ich wirklich keinem antun!
Mittlerweile übermannt mich die gesammelte Müdigkeit der letzten Tage, was man wohl auch an diesen kurzen Posts hier sieht. Trotzdem Sage ich Danke und diesmal auch Bitte, für die ganzen Dankeschöns die ich schon bekommen habe.

Liebste Grüße ans Heimatland und euch, die ihr dort jetzt anwesend seid.
Specialgruß: Lulu! Ich hoffe, du hattest einen schönen Geburtstag und dein Geschenk von uns gefällt dir =D

Donnerstag, 20. September 2012

Alles Gute!!!

Okee, also da wir heute einen ganz besonderen Tag haben, kommen hier erstmal, wegen Problemen mit dieser oberpraktischen App, vier Posts, nur mit Fotos, für unsere liebe Lulu! Sie hat heute nämlich Geburtstag, und sie war der Grund für meine kreative Meisterleistung, natürlich mit tatkräftigen Helfern bei der praktischen Umsetzung. Danach kommt natürlich, wie gewohnt der Tagesbericht.
Und ich schließe hier mit:
HAPPYYY BIRTHDAY LULU! <3

Mittwoch, 19. September 2012

Pearshaped

Der Morgen dieses wunderschönen Mittwochs beginnt wie immer in einem Dunstschleier. Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr und ich werde wach. Um Lisa zu wecken, damit sie den blöden Wecker ausstellt. Das wiederholt sich dann, bis es bereits 7:55 Uhr ist, und ich die Tatsache, dass wir sonst zu spät kommen, nicht mehr verdrängen kann. Wir stehen also auf, machen uns fertig und taumeln die Treppe herunter. Das ist übrigens ein gutes Zeichen, denn anfangs konnten wir diese Treppe nicht ohne Bergsteigerzubehör besteigen. Wir sind die ersten am Tisch und wünschen der Grade entschwindenden Karen einen guten Morgen. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass sie einfach schüchtern sind, denn heute tauten sie schon mehr auf. Wir setzten uns also und beginnen die morgentliche Routine. Liz Kornflakes, ich Toast und ein paar flache Witzversuche gut verteilt zwischen uns beiden. Kurze Zeit später tauchen auch Lara (hier und im weiteren Kimberly, einfach weil wir finden, dass es besser passt) und Charlie auf, Urne setzen sich, noch reichlich unausgeschlafen, zu uns. Wir zwei verstummen und essen in der Stille weiter, stehen dann aber auch direkt auf, als fertig sind, schließlich sind wir spät dran.
Wir ziehen uns also an und gehen runter um unsere Lunchpakete zu holen, stießen jedoch nicht wie vermutet auf alle vier, sondern nur auf die verbliebenen zwei, da unsere Mitbewohner ihre Pakete wohl schon mitgenommen haben. So kann ich leider nicht unter den Chipstüten auswählen, aber was soll's.
Wir wünschen einen schönen Tag und verlassen das Haus erneut ohne die uns zugeteilten Behausungsanhängsel. Wir müssen nicht hetzen und kommen komplett entspannt an der Haltestelle an. Und noch während wir Frau Berger begrüßen, fährt der Bus hinter uns an die Haltestelle.
Der Weg zur Schule ist unspektakulär aber ich bin, so wie es wohl den Rest der Reise sein wird, total aufgeregt und gespannt auf die heutige Stunde. Ich werde nicht enttäuscht, denn auf dem Plan heute stehen zwei Lieder, ein Zungenbrecher, Informationen über Salisbury und Redewendungen zum Thema Körper.
Die Lieder sind nicht anspruchsvoll, aber süß traditionell und mähen viel Spaß. Eins davon geht so:
Polly put the kettle on
Polly put the kettle on
Polly put the kettle on
We'll all have tea!
Wir reden über die Engländer und ihr Verhältnis zum Tee und sind alle der selben Meinung: Sie lieben ihn!
Und nach dem wir das festgestellt haben, geht es weiter mit einem Quiz, einem Gedicht mit schwierigen Worten, in dem wir übrigens besser sind, als die Kant-Leute, und wie schon erwähnt den Infos über Salisbury und seine Kathedrale.
Salisbury (Solsbury gesprochen) ist eine alte englische Stadt, dessen Kathedrale bis vor einigen Jahren den höchsten Aussichtsturm Europas hatte und auch heute noch die älteste, noch funktionierende, mechanische Uhr beherbergt, welche damals ein Mönch aus dem einfachen Grund, dass er immer vergaß wann die Messen waren, entwickelte. Außerdem kann man dort eine der vier Kopien der 'Magna Carta', zu Deutsch große Karte, besichtigen. Das ist das erste Schriftstück, auf dem jemals Menschenrechte festgehalten und auch festgelegt wurden. Wir halten also fest, hier haben wir bereits zwei Erfindung und Premieren, die wir den Briten zu verdanken haben: die mechanische Uhr und die Menschenrechte.

Nach der Schule, die zwar extrem interessant, aber eben auch nur für uns interessant war, geht es dann weiter zum magischen Steinhaufen! Sprich Stone Henge.
Wir verlassen das Schulgelände und setzen uns, diesmal ohne Verzögerungen in unseren Bus, und stellen erstaunt fest, dass wir bis auf den Busfahrer die einzigen Insassen sind. Als dann auch dieser uns verlässt und uns sagt, wir sollen schön auf die Sachen aufpassen, wundert uns das schon ein bisschen. Wir bleiben aber, auch auf die Gefahr hin, vergessen zu werden oder einfach im falschen Bus zu sitzen, an Ort und Stelle, schließlich haben wir hier eine Aufgabe, und die können wir ja schlecht nur für unsere eigenen Bedürfnisse vernachlässigen.
Nach ungefähr 5 Minuten strömt auch der Rest unserer Gemeinschaft vergnügt in den Bus, weiß der Geier, was die da draußen so lange gemacht haben.
Ich habe das Gefühl, dass das eine lange Busfahrt wird, und fange an zu schlafen. Mein Gefühl bestätigt sich, als ich zirka eine halbe Stunde später wieder aufwache und mir noch die letzten 15 Minuten wichtige Fakten von Steve, unserem heutigen Guide, anhöre. Als wir ankommen sind auch alle anderen aufgewacht und wir steigen auf den unscheinbaren Parkplatz.
Nach dem typischen Pipigang geht es dann los, an mehreren desinteressierten Schülergruppen, die von ihren Guides etwas erzählt bekommen vorbei, direkt an die Schlange hinein in das eingezäunte Gebiet um Stone Henge. Frau Berger läuft neben uns und wir unterhalten uns über die Bauweise und alles andere, was man so über Stone Henge weiß. Es fühlt sich gut an, ihr etwas zu erzählen, was sie wirklich zu interessieren scheint und ich freue mich, das Wissen aus dem Unterricht gleich an unbedarften Opfern zu testen.
Bevor wir das Gelände betreten können, laufen wir durch den Tunnel, den ich seit Jahren vor mir sehe, und ich freue mich sehr, dass ich ihn endlich wieder sehe. Der Steinhaufen ist mir wohl doch ans Herz gewachsen. Dann geht es aber wirklich auf das Gelände, und ich bin erstaunt von der überwältigenden Schönheit dieser ersten Architektur. Übrigens wieder etwas, was sich die british People auf die Kappe schreiben, die erste Architektur.
Die sattgrünen Wiesen rings um die riesenhaften Steine, die in mystischen Formen angeordnet sind. Es ist wunderhübsch. Aber hält auch nur auf den ersten 150 Metern. Weil der Weg aber einmal herum geht, fotografieren wir Stoni einmal aus allen Winkeln, Unit allen möglichen Menschen drauf und mit allen möglichen Geräten. Es entstehen, dank Bruno, auch wieder Gruppenfotos und unser geheimes Meisterwerk wächst.
Es werden natürlich auch alberne Touribilder gemacht, bei denen Nele die Steine stützt, oder Fee sie umzuwerfen versucht.
Als auch diese Hürden gemeistert sind, geht es zum Giftshop! Ein weiteres Feature, was man besonders in England findet, sind die Giftshops am Ende einer Attraktion, in denen man sämtlichen Tinnef kaufen kann, und meisten auch kauft. Ich entscheide mich allerdings dagegen, anders als Jule, Liz und Nisi.
Wir sitzen wieder im Bus und auch diese Fahrt über dämmere ich mit dem sanften Klang unseres englischen Guides vor mich hin. Mir scheint es geht nach Salisbury und ich habe recht. Als wir ankommen wird uns verkündet, dass wir erst gemeinsam in die Kathedrale und anschließend dann individuell bis 17:00 frei die Gegend erkunden werden.
Super, denke ich mir, eine richtig schön deutsche Tourigruppe auf dem Weg zu einer Sehenswürdigkeit, kann es noch schlimmer kommen? Nein, nein, konnte es zumindest in diesem Moment nicht.
Wir gehen also zu Kirche, schön in Zweierreihe und schlendern dann über den wunderschönen englischen Rasen zum Eingang. Hier, anders als bei Stone Henge, ist es Rasen, auch schön, aber gezähmter.
Wir treten in die Kirche. Es ist keine Kirche, dass kann ich jetzt mit Sicherheit sagen, es ist eine Kathedrale! Es ist ein Palast, es ist Kunst. Ich verstehe den Hype um die moderne Architektur nicht, wenn es doch auf der Welt so viel schönere Formen gibt. So wie diese Kathedrale. Ich schieße am Anfang ein paar Fotos und auch der Taufbrunnen in der Mitte des Kirchenschiffes wird dokumentiert. Wir gehen zu einem Ständer, an dem man Kerzen anzünden kann, und bin dabei in Gedanken bei meinen liebsten Zuhause. Lange Zeit schweigen wir an diesem heiligen Ort, vertieft in uns und in Gedanken versunken.
Als wir das Kirchenschiff verlassen, um uns die Magne Carta anzuschauen, treten wir durch eine unsichtbare Schranke und durchbrechen die Antischallmauer. Wir betreten das Chapter House und stellen uns an der 'Kartenschlange" an, wobei Liz und Nisi sich gegen die Karte und für eine zweite Ründe durch die Kirche entscheiden. Wir treffen uns, nach einiger Sucherei, am Ausgang und treten gemeinsam den Gang in die Stadt an. Wir haben noch knappe 50 Minuten und entscheiden uns für den vorher entdeckten "New Look", nicht ohne vorher noch eine Fotosession mit einer Telefonzelle gemacht zu haben. Kurz bevor wir das Geschäft erreichen, werden wir dank des kleinen Theo (ein Hund) in ein Gespräch mit seinem Halter verwickelt. Ein netter älterer Herr, der viel Spaß an solchen Unterhaltungen zu haben scheint. Im Shop kauft Liz sich ein Paar Schuhe, die ich später unter die Nase gehalten bekomme.
Weil wir nicht mehr genug Zeit für einen weiteren Laden haben, gehen wir zu Burger King. Welch ein Ersatz! Außerdem kauft sich Jule noch ein wundersüßes Eulenkissen bevor wir dann schlussendlich am Bus landen.
Dort wird auch Frau Berger in die Pflicht gezogen, und an unserer Haltestelle leistet auch sie ihren Beitrag zu mehrfach erwähntem Meisterwerk.
Wir gehen unsere Straße entlang und sehen voll Erleichterung das Auto in der Einfahrt. Als uns Karen die Tür öffnet, beginnt sie eine richtige kleine Unterhaltung, in der wir ihr erzählen, dass wir heute in Stone Henge waren, wegen dem Tausch der Aktivitäten, wegen der Buspanne. In 15 Minuten gibt es Essen und wir gehen so lange hoch und werfen uns ab.
Als es dann Essen gibt, sitzen wir alleine am Tisch. Wir sind uns nichteinmal sicher, ob Lara und Charlie überhaupt schon Zuhause sind also fangen wir einfach erstmal an. Es gibt eine Art Pie, wobei es auch als Quiche hätte durchgehen können, Kartoffelecken und Eisbergsalat mit Gurken und Tomaten. Lara und Charlie kommen die Treppe herunter und setzen sich zu uns, sie sehen diese Tiefe Bindung zwischen uns?
Als wir dann alle fertig sind, räumen wir ab und gehen nach oben. Die beiden anderen wollen sich wohl noch mit jemandem treffen, obwohl wir sowieso nur noch eine Stunde haben, bis wir drinnen sein müssen.
Also sind Liz und ich alleine und als wir unsere Lunchboxen in die Küche bringen wollen, macht Liz eine unangenehme Entdeckung. Bereits am ersten Abend hatte sie ihr Lunchbox irgendwo angesetzt, oder einfach in Bus gelassen, was ich nicht glaube. Sie hatte Karen Bescheid gegeben und Karen meinte, das sei kein Problem. Als sie an diesem Abend also nach ihren Lunchsachen sucht, bleibt die Dose allein. Die Flasche ist diesmal die Abtrünnige und bald sind alle Taschen durchsucht. Ich liege vor Lachen am Boden. Sie ist allerdings völlig aufgelöst, und wir müssen uns vor dem Gang in die Küche einen Plan ausdenken, der sie nicht allzu doof dastehen lässt. Ich habe die zündende Idee und schnappe mir ihre Flasche von der Reise. Ich spüle sie aus, und erkläre Liz mein Vorhaben: ich nehme ihre Volvicflasche, sie nimmt meine richtige, wenn Karen fragt, sage ich etwas wie "Sie hat ihre aus versehen weggeschmissen, aber weil sie ja bereits die Brotbüchse angesetzt hat, ist ihr das peinlich, also sagen wir ich was es *zwinker*" dann würden wir alle herzlich lachen und die Sache wäre vergessen. Liz findet das sei eine gute Idee und so machen wir uns auf den Weg. Ich gehe die einstudierten Texte nochmal im Kopf durch, als mir auffällt, dass die Küche leer ist, und fasse mir innerlich an die Stirn. Wir stellen die Büchsen und die Außenseiterflasche hin, und gehen prustend wieder in unser Zimmer. Wie wir heute im Unterricht gelernt haben, Pass hier die Wendung: It all went pearshaped! (das ging voll in die Hose!)
Nun ist es 22:33 und Liz ratzt friedlich neben mir.

Liebe Grüße an alle Zuhause und viel Spaß beim Lesen
Specialgruß: Liz Großeltern! Danke für die Komplimente und den Vorschlag! Ich überleg es mir =D