Samstag, 15. Februar 2014

Neues Kapitel

oder auch 

Grenzen überschreiten, die noch keinen interessieren

Freunde der Sonne, es ist wieder soweit, Janica geht auf Reisen und nimmt Euch mit, so zumindest die Theorie. aller Anfang ist schwer, so heißt es, aber dieser hier ist es nicht. Er ist schlichtweg nicht existent. Eine Gruppe von gestressten Zukunftsvisionären, gelangweilten Pauschalreisenbuchern und Menschen, die in diese wahnsinnig wortgewandte Beschreibung einfach nicht hineinpassen würden, warten -erwarten ist einfach noch zu viel gesagt- auf eine Reise auf die Insel, die gerade bereits ohne unser Zutun unterzugehen scheint, aber ich fange besser weiter vorne an:
11. Klasse. Zack, Bumm, HaHa! Da haben Sie sich jetzt aber erschreckt, nicht? Jaja, so schnell kann's gehen, da kommen doch Erinnerungen hoch. Gut oder schlecht, sei dahingestellt, aber trotz des bekannten Klanges hat sich in der Assoziationskette zum Begriff "11. Klasse" in den letzten Jahren ja einiges getan. Wo bei Einigen der seichte Übergang, die Selbstfindung, das sanfte Einfinden und der Schauspielunterricht stattfand, sitzen bei uns jetzt Leistungskurse, Klausurenstress und viiiiel Verwirrung, aber eben auch die...na, wer hat's erraten? Jawolla, die Kursfahrt! In der Vergangenheit, ,und damit meine ich in den unbefleckten Jahren der 8.-10. Klasse, war diese, zumindest in meinem Freundeskreis, schon öfter mal Thema gewesen "Wir fahr'n doch dann zusammen, oder?", "Ja sicher, die Englandfahrt soll doch immer geil sein!" und natürlich "Gott, das wird die beste Zeit unserer Schulzeit!".
Joa, so oder so ähnlich sah das dann auch glücklicherweise gar nicht aus, als wir den Fahrtenplan vorgestellt bekamen, wäre ja auch zu einfach gewesen. Zur Auswahl standen anfangs 5 Fahrten, von denen 2 bereits im Vorfeld für die meisten der Stufe wegfielen: die Spanischkurs-Fahrt nach Salamaca in... Spanien, wer hätt's gedacht? (Hola amigos, vamos a la playa! Soviel dazu...),  die Französisch-Fahrt nach Paris, die nur der Leistungskurs Französisch unternehmen darf (und die durch Beziehungen zu einem französischen Politiker zu Stande gekommen sind, na schönen Dank auch!), die Skifahrt, die als Sportkurs in die Abiturnote als vollwertig eingebracht werden kann (schade, dass ich nicht mal unfallfrei laufen kann), die Wienfahrt vom Musikkurs (trotz meiner musisch belasteten Vergangenheit, gestehe ich, Musik komplett abgewählt zu haben), und meine eigentliche Option, die Fahrt der Biologiekurse (ja, ich geb's zu, das ist einer meiner Leistungskurse) in das, bestimmt wunderschöne, Kuhkaff Gatersleben am Harz, auf der man 5 Tage lang im Labor steht und arbeitet, klang für mich jetzt nicht wie der schlimmste Zeitvertreib. 
So hatte ich meine Wahl also vorerst getroffen, wenn ich auch unzufrieden war. Einerseits mit der fehleneden Englisch-Fahrt, ich meine, bei 4 Englischleistungskursen (und da haben wir LK Nummer 2 geoutet) sollte man das doch wohl erwarten, aber man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben, und andererseits mit der Tatsache, dass auf eine Biologiefahrt keiner meiner 3 Mädels wirklich freiwillig mitgefahren wäre, Liz hat Bio komplett den Rücken gekehrt und schlägt sich lieber mit Chemie rum, Nisi geht es ähnlich, sie sitzt in Physik fest, und Jule schien die Fahrt zumindest als Notlösung in Betracht zu ziehen. Offensichtlich war auch ein großer Teil der Anderen aus der Stufe komplett unzufrieden, und so kam wie es kommen musste, es wurden Lehrer bequatscht, beschuldigt, angefleht, bestochen (weder mir noch meinen Freunden kann irgendetwas davon zugeschrieben werden!) und 2 weitere Fahrten kamen nach langem Ringen zu Stande: eine, eigentlich obligatorische, in jedem Jahr dagewesene, Romfahrt ins besondere vom Geschichtssektor, für die sich ein Viertel unserer Gruppe (genauer: Nisi) entschieden hat, und eine Englisch-Fahrt, auf der Jule, Liz und ich unser nächstes Abenteuer antreten, nach Edinburgh, Hauptstadt von Schottland.
Hauptstadt von Schottland....Schottland...Schottland...Dudelsäcke, Haggis, Wiskey, Kilts und frittiertes Essen (dazu später hoffentlich mehr), so viel mehr fällt einem dazu jetzt auch nicht ein, oder?
"Nein, das stimmt so natürlich nicht!", werden jetzt einige rufen, und sie haben wahrscheinlich recht. Wunderschöne Landschaften, atemberaubende Architektur und faszinierend andersartige Kultur erwartet uns in dem Land, das zufällig mit meinem eigentlichen Heimatland auf einer Insel liegt. Ja zugegeben, da bin ich rassistisch, ich mag England sehr, was ausnahmslos jeder Leser meiner vorherigen Erfahrungsberichte bemerkt haben sollte, und ich bin skeptisch gegenüber Schottland, aber wie der offene, tolerante Bürger der ich bin, bin ich hiermit bereit mich eines Besseren belehren zu lassen, und ganz sicher auch Schottland kennen und lieben zu lernen, zumindest nehme ich mir das ganz fest vor. Seit gestern. Wo wir bei dem nicht existierenden Anfang wären:
Ich bin mir nicht 100%ig sicher, woran es überhaupt liegt, aber nahezu alle mit denen ich mich über die letzten Wochen unterhalten habe und auch ich selbst konnten sich nicht wirklich für die Kursfahrten begeistern. Nicht, dass wir uns nicht freuen, mal eine Woche Spaß statt Schule zu haben, und ein anderes Land zu sehen, aber eine richtige Vorfreude-Stimmung kam dennoch nicht auf. Ich habe mich bis heute Abend, 3 Tage vor Abfahrt, sogar darum gedrückt mich so wirklich mit den Gegebenheiten dort zu beschäftigen, wohingegen ich vor anderen Reisen die Route mit allen Sehenswürdigkeiten bereits Tage nach der Planung auswendig konnte...naja, was nicht ist, sollte auf jeden Fall noch werden, ich jedenfalls werde mich dafür begeistern, und wenn es das letzte ist, was ich tue.
Wie gesagt kann ich über Schottland nicht viel sagen, was sich nicht auch im Internet finden lässt und hoffe, meine Berichte ein wenig aufzupeppen, wenn wir erstmal da sind. Hier aber trotzdem nochmal die Fakten, um einen kleinen Ausblick auf die nächste Woche zu bekommen:
Wir fliegen, da wir nur so wenig Leute sind (14? 16? ich weiß es nicht.), nun doch statt Busreise mit dem Flieger über'n Kanal und das von Dienstag bis Samstag, also ganze 5 Tage. Dort angekommen bleiben wir in einem Hostel in direkter Laufnähe des Edinburgh Castle und dem generellen Stadtzentrum (looks kinda awesome!) mit Halbpension, Gemeinschaftsküche (hoffentlich folgt ein Erfahrungsbericht dazu, müssen ja schließlich was essen!) und einem eigenen Bad in einem 6-Bettzimmer, langweilig kann es also schonmal nicht werden!
Am kommenden Dienstag treffen wir uns zur gnädigen Zeit 12:30 Uhr in Schönefeld, von dort aus geht nämlich unser Flieger mit EasyJet um 14:05 Uhr in die Luft, also, wir starten, nicht wir werden in die Luft gesprengt, die Einverständniserklärung dazu habe ich nie unterschrieben!
 Da wir so gegen 15:00 Uhr Ortszeit (man man, also diese Zeitverschiebung müsste echt nicht sein, gut, dass es nrúr eine Stunde ist!) ankommen, ist für diesen Tag dann auch nichts weiter geplant, also werden wir uns wohl ein wenig die Umgebung ansehen und uns um akute Abendverpflegung kümmern. 
Mittwoch ist dann unser erstes "schottisches Frühstück" angesagt, wenn ich recht gelesen habe ist das wie englisches Frühstück, nur in Schottland und auf Wunsch mit Haggis, we'll see. Danach soll es ins zu erlaufende Schloss gehen, entweder ist das sehr groß, oder wir haben eine sehr lange Führung oder wir sind sehr früh fertig, um noch ein bisschen nach gusto shoppen zu gehen, denn das ist der einzige Programmpunkt an diesem Tag.
Donnerstag wagen wir uns mit einem gemieteten Bus raus auch Edinburgh und starten eine Tagesausflug nach Glasgow, wo wir ein wenig herumgeführt werden sollen, und die uralte, tolle Architektur unter die Nase gehalten bekommen. Sollte man ja mal gesehen haben, denk ich, weiß ich nicht, hab ich ja noch nicht gesehen. Es geht in die Cathedrale of St. Mungo (jedem eingefleischten Harry Potter Fan fällt natürlich der Name ins Auge, der in den Büchern auf dem magischen Krankenhaus prangt, und tatsächlich werde wir uns im Laufe der Reise einige Harry-Potter-relevante Orte ansehen, Juhu!!!) und anschließend ins Kelvingrove Museum, wie gesagt, ich würde gerne mehr dazu sagen können, aber da muss sich vorerst jeder Leser selbst bei Wikipedia bedienen, sorry! 
Der Freitag klingt programmtechnisch bis jetzt am vielversprechensten, denn wir besuchen an unserem letzten vollen Tag das Museum of Scotland (Zitat Reisebroschüre:"Von Dinosaurierknochen [ich] bis hin zu Designerstühlen [Liz], von Mumien über Motoren-auf jeder Etage erwartet Sie eine kreative Welt unterschiedlichster Funde.", klingt gut, nech?) und begeben uns abends dann zur HAunted Graveyard Tour, bei der wir über einen sonst geschlossenen Teil des Friedhofs geführt werden und, ich darf zitieren, :"Hier spukt Poltergeist Mackenzie, und er ist nicht nett." (na also meine lieben Lehrer, da müssen wir aber noch mächtig an der adressatenorientierten Formulierung arbeiten, oder?!) was sich als sehr spannend herausstellen sollte, und wenn die Tour keinen Spaß macht, muss Liz (sorry, hab dich lieb!) hinhalten, da werden dann hoffentlich auch ein paar nette Bilder bei rausspringen.
Am Samstag heißt es Abschiednehmen, wir werden vormittags sicher noch ein wenig Zeit haben, um die Stadt nochmal zu durchwandern, aber dann geht es auch husch husch zum Flughafen, denn um 16:00 Uhr (?) geht unser Flieger schon wieder zurück, schade schade, ich denke, die Zeit wird uns wie immer zu kurz erscheinen, also müssen wir das beste daraus machen! Was wir tun werden, weil wir wir sind, und ich ja sonst gar nichts spannendes zu berichten hätte, dann könnt ich mir die Journalistenkarriere ja gleich an den Hut stecken, und das will sicher keiner von den Beteiligten auf seine Kappe nehmen müssen ;-)
Da ich nicht so genau weiß, wie unsere Internettechnische Situation dort sein wird, kann ich nicht versprechen täglich upzudaten, und ich befürchte, ich kann nicht mal versprechen, täglich zu schreiben, ich nehme es mir aber ganz ganz fest vor!
Damit bleiben mir zwar immer noch 1000 Dinge zu sagen, aber ich merke, dass sich das hier schon wieder mächtig in die Länge gezogen hat, ohne großen Inhalt zu enthalten, deshalb umso mehr Respekt denen, die sich bis hier unten durchgekämpft haben!
Alles weitere wird berichtet und ich freue mich mächtig auf eine schöne letzte richtig schulische Fahrt mit vielen schönen und schrägen Momenten!

Mein Mantra heute: 
Gott, lass die Insel nicht untergehn, ich will so einen frittierten Schokoriegel essen!

Noch 3 Tage, 11 Stunden und 10 Minuten bis zum Zusammentreffen auf dem Flughafen

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