Freitag, 31. August 2012

Prolog

England. Machen wir doch an dieser Stelle mal ein kurzes Brainstorming:
London?, Tee?, die Queen? Aber ganz sicher nicht das!
Eine 120 Mann starke Jahrgangsstufe 10 und 6 begleitende Lehrkräfte auf einer 12 tägigen Reise im meiner Meinung nach schönsten Land dieser Erde. Und ich natürlich mal wieder mitten drin!
Das Ziel ist ein beschaulicher Ort namens Christchurch der im östlichsten Zipfel der Grafschaft Dorset und somit mittig an der Südküste Englands liegt. Weil dies eine Sprachreise ist, mit Sprachschule, Sehenswürdigkeiten und allem drum und dran, bleiben wir natürlich, wie sollte es anders sein, immer zu zweit in einer Gastfamilie.

Soweit die Fakten, schön und gut, aber was hält die Autorin selbst davon, und was will sie uns mit diesem Text sagen?
Naja, ich, die ich die Autorin selbst sehr gut kenne, kann dabei praktisch aus erster Hand berichten.
 Falls es hier Wiederholungstäter aus meinem ersten Urlaubsblogversuch gibt, wissen diese sicher, das ich eine gewisse Affinität zu diesem Land habe, und diese auch keineswegs zu verbergen versuche. Seit uns die Information über unser Reiseziel der Abschlussfahrt vor einem Jahr zu Ohren kam, saß ich also auf glühenden Kohlen. Nicht minder meine Klassenkameraden und engen Freunde. Vorerst war es zwar nur eine schemenhafte Andeutung, doch mit jedem Mosaiksteinchen, das man uns gab, wurde die Reise klarer, und ich verzehrte mich danach, gründlichst Recherche zu betreiben, soweit das möglich war. Erst war es der Veranstalter dieser Fahrt, über den ich nach einem kurzen Gespräch mit Onkel Google besten Bescheid wusste, und nach und nach kamen der Zielort, die Sehenswürdigkeiten und der genaue Tagesplan dazu.

 Den Tagesplan habe ich natürlich zuhause liegen, und ich könnte ihn abtippen...mach ich aber nicht! Ihr sollt ja schließlich auch ein wenig gespannt sein, auf das, was uns jeden Tag erwarten wird, aber erstmal soviel: Unterricht in der Sprachschule gibt es 7 Mal à 5h.

Seit der Verkündung im November letzten Jahres ist nun bereits einige Zeit vergangen und die Reise ist nun so gut wie durchgeplant. Die enorme Summe, von der ich vermute, dass sie zum Wiederaufbau der englischen Monarchie genutzt wird, ist bezahlt und die Gastfamilien wurden zugeteilt, zumindest haben sie uns das erzählt, wer weiß, nachher ist das so eine Geschichte wie der BER...aber man soll ja keine Teufel an Wände malen, nicht wahr?
Die Tage werden gezählt, und mit dem Kauf des Gastgeschenkes, der für morgen angesetzt ist, schließe ich die Sache dann innerlich ab. Apropos ab, ich glaube ich schweife ab.
Zur zweiten Frage: Was will die denn eigentlich von uns?!
Dieses Blog soll natürlich in erster Linie die heimischen Verwandten und Bekannten auf dem laufenden halten, aber auch feudig interessierte Leser dürfen hier gerne die Nase reinversenken und sich am ganz normalen Wahnsinn belustigen. Ich hoffe, dass ich, so wie letztes Jahr viele glückliche Leser habe, auch wenn dieses Vorwort vielleicht ein klein wenig trocken erscheint...ich kann mehr! Aber die Vorlagen von denen ich später erzähle, gibt es eben zu einem Vorwort nicht.

Es gibt aber trotzdem ein paar Dinge, die hier noch hingehören. Zum Beispiel meine Erwartungen und Erfahrungen.
Man kann mich vielleicht nicht direkt als alten Hasen im Urlaubsgeschäft bezeichnen, aber auf den 4 Reisen nach England habe ich mir schon einen guten Eindruck machen können. Als erstes ist da der Verkehr, etwas wo man selbst als Fußgänger, der ich ja vorrangig sein werde, wenn ich nicht grade im Bus sitze, nicht herum kommt. Und dieser Verkehr ist schöner als in Deutschland. Nicht allein mit der Tatsache begründet, dass man dort auf der richtigen Straßenseite fährt (nämlich links) sondern sie sind auch alle sehr viel entspannter als auf Berliner Straßen. Was, da ist grün und der da vorne fährt nicht? It's tea time baby! Who cares?
Man hupt dort nicht. Damit könnte man ja die Schafe am Wegesrand stören oder gar die Mitverkehrsteilnehmer. Ebenso wenig hat man dort viel Platz zum Ausweichen, zumindest in den allermeisten Fällen. Dort gibt es dann als Wegausbuchtung tatsächlich mal 30 Zentimeter mehr als die gewöhnliche Breite von einer Spur, und anders als hier bremst man an solchen Stellen auch nicht, zumindest nicht, wenn sein Gegenüber ein Touri ist.
Dann ist da noch die feine englische Art, von der man schon so oft gehört hat. Wer das Vergnügen eines höflichen Reiseziels noch nicht hatte, wird gewissermaßen überrascht, wenn nicht erschrocken sein, wenn er das erste Mal mit einem aufrichtigen "Sorry!!" bedacht wird, weil man jemandem auf den Fuß gelatscht ist. Tut mir Leid, dass mein Fuß im Weg war! Und das meinen die tatsächlich so, kein Witz! Dort grüßen dich die Obdachlosen, in dem sie ihren Hut lüften und die heimlich rauchenden Kids zeigen dir freundlich den Weg zur nächsten Mall.
Schließlich und endlich noch zum besten Punkt: dem Essen!
Ich weiß, jetzt sitzt bei den meisten hier dasselbe Vorurteil im Kopf: Hä? Die Engländer können doch gar nicht kochen?!
Und das kann ich, zumindest noch, nicht bestreiten, denn der einzige Brite, der mich je bekocht hat, war Jamie Oliver, und den nehmen wir jetzt einfach mal nicht als Maßstab. Aber ich rede auch gar nicht vom Gekochten, sondern von den Supermärkten! Schon beim Gedanken daran läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich weiß, das wirkt alles nicht so wirklich überzeugend, wenn ich das hier nur erzähle, aber ich versichere allen Skeptikern, sobald ich den ersten Einkauf hinter mir habe, werdet ihr einen ganzen Absatz nur über die Supermärkte vorfinden.
Damit also erstmal genug von mir und meiner Vorfreude,, schließlich soll auch noch was zum Schreiben übrig bleiben =D

Morgen in 2 Wochen, und die Spannung steigt

1 Kommentar: